New York - Großbritannien hat harsch auf Beschwerden Argentiniens bei den Vereinten Nationen im Streit um die Falkland-Inseln reagiert. Der britische UN-Botschafter Mark Lyall Grant sagte am Freitag, sein Land werde die zum Königreich gehörende Inselgruppe vor der argentinischen Küste notfalls "robust verteidigen". Großbritannien bleibe offen für einen Dialog mit der argentinischen Regierung über die Inseln - ausgenommen sei jedoch die Frage ihrer Souveränität. Argentinien schaltete die Vereinten Nationen ein und bat um ihre Hilfe, um die nach argentinischer Lesart stattfindende "Militarisierung des Südatlantiks" durch Großbritannien zu unterbinden.

Lyall Grant versicherte, Großbritannien wolle die Wortgefechte nicht ausweiten. Wenn Argentinien aber Vorteil aus dem 30. Jahrestag des Falkland-Krieges zwischen beiden Ländern schlagen wolle, "dann werden wir unsere Position verteidigen, und wir werden sie robust verteidigen". Den Vorwurf der Militarisierung des Südatlantiks wies er zurück.

Der argentinische Außenminister Hector Timerman war zuvor mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zusammengetroffen. Timerman warf Großbritannien vor, Atomwaffen in den Südatlantik zu bringen und verwies auf Berichte britischer Medien, wonach ein Atom-U-Boot in die Region entsandt wurde. Das verstoße gegen einen Vertrag, der die Präsenz und den Einsatz von Atomwaffen in der Region untersagt. Lyall Grant wollte die Berichte über ein Atom-U-Boot weder bestätigen noch dementieren.

Im Jahr 1982 hatten Großbritannien und Argentinien zehn Wochen lang Krieg um die dünn besiedelten Falkland-Inseln (Islas Malvinas) geführt, nachdem Argentinien dort einmarschiert war. Vor den Inseln wurden große Ölfelder entdeckt, was den Streit um die Staatshoheit der Falkland-Inseln neu entfacht hat. Dass der UN-Sicherheitsrat auf Argentiniens Beschwerde reagiert, ist unwahrscheinlich - Großbritannien hat als ständiges Mitglied in dem Gremium ein Veto-Recht. (APA)