Rom - Ein mutmaßlicher Boss der 'Ndrangheta, dem Arm der Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien, ist am Freitag der italienischen Polizei ins Netz gegangen. Der 52-jährige Rocco Aquino, der laut Polizei zu Italiens meist gesuchten Kriminellen zählt, wurde in einem Schutzkeller unter seiner Wohnung in der kalabresischen Ortschaft Gioiosa Ionica entdeckt, teilte die Exekutive mit.

Aquino gilt als Nummer eins der 'Ndrangheta im Raum der Stadt Reggio Calabria und wurde seit Juli 2010 gesucht. Damals war er bei einer großangelegten Razzia gegen die 'Ndrangheta der Verhaftung entkommen. Die Razzia hatte zur Festnahme von über 300 Personen in mehreren italienischen Regionen geführt. Wegen mafiösen Delikten hatte die Staatsanwaltschaft von Reggio Calabria für Aquino 20 Jahre Haft gefordert.

Die 'Ndrangheta hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zur stärksten und meist gefürchteten Mafiagruppe Italiens entwickelt. Sie hat ihren Ursprung in der Region Kalabrien an der Stiefelspitze. Die drei anderen Mafiagruppen sind die Camorra in Neapel, die Cosa Nostra aus Sizilien und die kleinere Sacra Corona Unita aus Apulien. (APA)