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Am Tag des Heringsschmauses versuchen sich auch Köche sonder Zahl an Hummer, Drachenkopf und Co, die man den Rest des Jahres nie am Fischmarkt treffen würde.

Foto: AP/Julia Cumes

Am 22. Februar ist Aschermittwoch - bekanntlich ein schlechter Tag für alles, was aus dem Meer kommt. Aber auch Freunde guten Fischs fürchten sich schon. Schließlich versuchen sich am Tag des Heringsschmauses auch Köche sonder Zahl an Hummer, Drachenkopf und Co, die man den Rest des Jahres nie am Fischmarkt treffen würde.

Dementsprechend erstaunlich sind auch die Resultate, die sich auf den Fischbuffets selbst gut beleumundeter Restaurants dann begutachten lassen. Wer keine Lust auf wagemutig dekorierte und fragwürdig gekühlte, dafür aber mit Sicherheit gut durchgegarte Kreationen von stolzempfindlichen Gelegenheits-Fischköchen hat, der kann ja immer noch ins derzeit wohl beste - und bestbelieferte - Fischrestaurant der Stadt pilgern, um den Festtag dort zu einem erquicklichen Ende zu bringen.

Die Rede ist von Neno Treseljs Cortese in der Weihburggasse, wo die Kunst des exakten Garpunkts in einer Meisterschaft beherrscht wird, wie man sie in unseren Breiten nur in der absoluten Luxuskategorie erwarten darf (und selbst da nur in Ausnahmefällen). Treselj aber scheint ein geradezu magisches Händchen für jenen Moment zu haben, da Hummer, Seezunge oder Branzino in Salzkruste den Idealzustand erreicht haben. Ein Buffet wird man bei ihm freilich nicht finden - und das ist gut so. (Severin Corti, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.02.2012)