Wien - Der frühere Flughafen-Vorstand Ernest Gabmann geht gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber juristisch vor. Er fordert einen Konsulentenvertrag ein und klagt diesen nun auch ein, schreibt das "WirtschaftsBlatt". Beim Flughafen und im - mittlerweile personell umgebauten - Aufsichtsrat sieht man dies anders: Es gebe keinen Bedarf an einem weiteren Konsulentenvertrag; da es um die Verwendung öffentlicher Gelder gehe, sei nun das Gericht am Zug.

Gabmann musste ebenso wie seine ehemaligen Vorstandskollegen beim Flughafen Wien, Herbert Kaufmann und Gerhard Schmid, wegen des Debakels um die teure Terminal-Baustelle Skylink gehen. Kaufmann und Schmid erhielten hoch dotierte Konsulentenverträge und sind weiter für den Flughafen tätig, Gabmann nicht. Er argumentiert allerdings, ein solcher Vertrag sei ihm bei einer Aufsichtsratssitzung im Dezember 2010 zugesagt worden.

"Ungleichbehandlung"

Gabmann spricht von Ungleichbehandlung. Dass er mit seiner Klage rund eine halbe Million Euro einfordern könnte, quittierte er mit der Aussage: "Mir geht es vor allem ums Prinzip." In seinem Umfeld wird auf ein Gutachten des Grazer Rechtsexperten Waldemar Jud aus 2010 verwiesen, das allen drei abgelösten Vorständen kein schuldhaftes Verhalten bei der Skylink-Kostenexplosion attestierte.

Flughafen-Vorstand Günther Ofner bekräftigte: "Es gibt keinen Konsulentenvertrag für Gabmann und auch keinen Bedarf dafür." Auch er beruft sich auf die Aufsichtsratssitzung vom 15. Dezember 2010: "Dort sind alle Schritte bezüglich der Veränderungen im damaligen Vorstand beschlossen worden." Wenn Gabmann nun juristisch vorgehen wolle, sei das seine Sache. Im Aufsichtsrat wird die Klage sogar begrüßt. "Das ist besser als ein fauler Kompromiss. Schließlich geht es um öffentliche Gelder, und da ist es besser, das klärt das Gericht", wird ein Mitglied des Gremiums zitiert. (APA)