Ironisch-rasantes Dialog-Ping-Pong und exzentrische Charakterzeichnung: Veronica Lake und Joel McCrea in Preston Sturges' "Sullivan's Travels" (1941)

Foto: Filmmuseum

Chirurgen-Dandies im Koreakrieg: Donald Sutherland, Elliott Gould in Robert Altmans "M.A.S.H." (1970)

Foto: Filmmuseum

Wien - Zwischen 10. Februar und 7. März zeigt das österreichische Filmmuseum sieben Komödien von US-Altmeister Preston Sturges, die allesamt in seiner Hochphase zwischen 1940 und 1944 entstanden sind. Virtuos spielte der einstige Drehbuchautor in und mit den Genreformeln, stets zwischen Satire und Slapstick changierend. "The Great McGinty" präsentiert sich als Lehrstück über die Vorzüge der Korruption, "The Lady Eve" als klassische Screwball-Comedy, während "The Palm Beach Story" bereits eine Ironisierung des Genres mit sich bringt. Sturges widmet sich dem kleinen Angestellten, der auf sein Glück hofft ("Christmas in July"), thematisiert Massenarmut ("Sullivan's Travels") und berichtet von der patriotischen Hysterie an der Heimatfront ("Hail the Conquering Hero"). Eines seiner Erfolgsgeheimnisse: Die fixe Truppe an Charakterdarstellern in den Nebenrollen.

Weniger hektisch geht es ebenfalls von 10. Februar bis 7. März bei der Retrospektive von Robert Altman zu. 16 der Werke des Regisseurs, die zwischen 1970 und 2006 entstanden sind, werden zu sehen sein. Der oberste Filmanthropologe der USA landete mit seiner zynischen Kriegsklamotte "MASH" 1970 seinen ersten Erfolg, um in den Folgejahren beinahe jedes Genre zu bedienen - vom Gangsterfilm "Thieves Like Us" über das Musical "Nashville" bis zum Melodram "3 Women". Typisch für den Altman-Stil ist dabei ein Realismus, der sich auf zahlreiche Figuren stützt, mit "Short Cuts" ins Extrem getrieben. Mit einem solchen Multicharakterfilm hat sich der 2006 verstorbene Altman auch vom Kino verabschiedet: "A Prairie Home Companion".

Später im Monat widmet man sich im Filmmuseum  Multimedialist Michael Snow. In Kooperation mit der Secession, wo die Ausstellung "Michael Snow. Recent Works" (von 23. Februar bis 15. April) läuft, zeigt man zwischen 24. und 27. Februar vier Programme, die sich vornehmlich mit dem filmischen Frühwerk des Kanadiers befassen, darunter die Animation "A to Z". Auch sein Klassiker "Wavelength" aus 1967, der 45-minütige Zoom durch ein Loft, wird projiziert. Dabei ist Snow bei allen Vorstellungen persönlich anwesend.  (APA)