Wien - Die ungewisse Zukunft des Studentenkindergartens am Unicampus - dem ältesten elternverwalteten Kindergarten Österreichs - lässt die Wogen hochgehen. Wie berichtet, liegen der Verein StudentInnenkinder und die ÖH der Uni Wien miteinander im Clinch, dabei geht es in erster Linie um die Vergabe der heißbegehrten Hortplätze, bei der nach Ansicht der ÖH nicht die richtigen Kriterien angelegt werden. Dem Verein droht der Rausschmiss aus dem Alten AKH.

Beim Standard meldeten sich am Mittwoch mehrere Mütter und Väter, die mit der Arbeit des Vereins unzufrieden sind. Dessen Vorstand agiere "zunehmend autoritär statt basisdemokratisch" , ihm fehle das Bewusstsein, "dass es sich bei dem Kindergarten um ein Instrument der Hochschulpolitik handelt" .

Schwierige Platzsuche

Eltern berichten, während Kinder alleinerziehender Studentinnen abgewiesen würden, bekämen Kinder einen Hortplatz, deren Mütter und Väter schon seit vielen Jahren im Berufsleben stünden. Auf der Kriterien-Liste für die Platzvergabe seien das Engagement im Kindergarten und die Frage, ob schon ein Bruder oder eine Schwester am Campus betreut würden, wichtiger als studierende Eltern.

Das führt für die Studierenden zu einer paradoxen Situation: Wenn ihre Kinder nicht in der (von der ÖH mit 30.000 Euro jährlich bezuschussten) Einrichtung unterkommen, müssen sie sich an ein städtisches Hort wenden, wo wiederum Kinder von Berufstätigen bevorzugt werden.

Beim Verein selbst hofft man auf eine Einigung mit der ÖH, derzeit läuft ein Mediationsverfahren. Für die Hortplätze würde das Kriterium "Student" nun aber wieder an erste Stelle vorgereiht, sagte Georg Eichinger vom Vereinsvorstand dem Standard. Kommende Woche soll neu über die Vergabe der fünf freien Plätze entschieden werden. (hei, DER STANDARD, Printausgabe, 9.2.2012)