Wien - Der Start der Fußball-Bundesliga ins Jahr 2012 wird zum beinharten Kampf mit Väterchen Frost. Vor allem der Admira und Wacker Innsbruck machen die kalte Witterung und der gefrorene Schnee auf dem Rasen schwer zu schaffen. Aber Not macht bekanntlich auch erfinderisch. In der Tiroler Landeshauptstadt rückte am Mittwoch sogar die Feuerwehr mit Spezialmitteln an, damit das West-Derby am Samstagabend (18.30 Uhr) im Tivoli-Stadion gegen Salzburg stattfinden kann.

"Die Temperaturen gehen leider nicht nach oben, deshalb ist die Situation so schwierig mit derart viel Schnee und Wind. Wir haben sogar Eisschollen auf dem Fußball-Rasen, so was habe ich überhaupt noch nie gesehen. Aber wir tun alles, um eine Durchführung des Spiels zu ermöglichen", sagte Klubmanagement-Leiter Gerald Schwaninger. So laufe etwa wie in Graz und Wien-Favoriten bei der Austria die Rasenheizung seit Tagen auf Hochtouren und verschlinge bis zu 2.000 Euro pro Tag.

"Ein einziger Eisblock"

Viel mehr Kopfzerbrechen als das Spielfeld bereitet den Verantwortlichen in Innsbruck die Situation auf den Tribünen. "Das Stadion ist total durchgeeist, ein einziger Eisblock. Da nützt nicht einmal mehr Salzstreuen. Selbst wenn das Eis kurzzeitig aufgeht, bei der Kälte und dem Wind friert es sofort wieder zu. Deshalb müssen wir, sofern das Match am Samstag stattfinden kann, mehrere Tribünenbereiche aus Sicherheitsgründen sperren", so Schwaninger. Durch die Eisbildung auf den Rängen bestehe Verletzungsgefahr für die Zuschauer.

"Es darf nicht sein, dass Fans ausrutschen und sich dabei etwa schwer am Kopf verletzen. Deshalb sind wir in ständigem Kontakt mit den Behörden", erklärte der Klubmanagement-Leiter, der noch auf die Spezialkenntnisse der Feuerwehrkräfte hoffte. "Sie probieren ein spezielles Enteisungsmittel aus, hoffentlich nützt es." Die Vorkommissionierung auf dem Tivoli ist für Donnerstagnachmittag (16.00 Uhr) angesetzt. Schon zuvor werden die lokalen Behörden das Stadion inspizieren.

Positive Signale aus Wiener Neustadt

Eine Vorkommissionierung gibt es am Donnerstagnachmittag auch in der Admira-Arena in Maria Enzersdorf (15.00) und in Wiener Neustadt (16.00), wo es im Gegensatz zu Innsbruck keine Rasenheizungen gibt. Während die Signale aus Wr. Neustadt am Mittwochvormittag laut Manager Alexander Gruber auch dank der Mithilfe von Bundesheer-Angehörigen und Amateur-Spielern bei der Räumung des Rasens "weiter positiv" waren für die Sonntag-Partie (16.00/live ORF eins) gegen Rapid, sah es rund 30 Kilometer nördlich in der Südstadt "nicht besonders gut" aus, wie Admira-Manager Alexander Friedl mitteilte.

"Es ist zwar vom Wetter her ein bisschen besser geworden, hat aber noch immer minus sieben Grad. Wir tun jedenfalls unser Möglichstes", sagte Friedl vor dem Heimspiel am Samstagabend (18.30) gegen Schlusslicht Kapfenberg. Ob der Kampf gegen den Winter von Erfolg gekrönt sein wird, werde man spätestens am Donnerstagnachmittag kurz nach 15.00 Uhr wissen, wenn ÖFB-Schiedsrichter-Manager Fritz Stuchlik die Vorkommissionierung durchgeführt haben wird. Stuchlik fährt danach direkt weiter nach Wiener Neustadt. (APA)