Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch in einem etwas schwächeren europäischen Umfeld bei hohem Volumen mit leichten Gewinnen beendet. Der ATX stieg 5,38 Punkte oder 0,24 Prozent auf 2.238,62 Einheiten und schloss somit auf dem höchsten Stand seit Anfang September 2011. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 21 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.260 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,39 Prozent, DAX/Frankfurt -0,08 Prozent, FTSE/London -0,24 Prozent und CAC-40/Paris -0,04 Prozent.

Einmal mehr war die Aufmerksamkeit der Anleger insbesondere auf die Geschehnisse in Griechenland gerichtet. Die Hoffnungen auf weitere Fortschritte in der Lösung den Verhandlungen um das neue, von der Troika geforderte Sparpaket bescherten dem ATX einen festen Handelsverlauf. Auch das europäische Umfeld zeigte sich im grünen Bereich. Im späten Handel flaute das positive Marktsentiment jedoch europaweit etwas ab. Die europäischen Leitindizes DAX und Euro-Stoxx-50 gaben bis Handelsschluss ihre Kursgewinne komplett ab und schlossen leicht im Minus und auch der ATX dämmte seine Zuschläge bis Handelsschluss deutlich ein.

Bankenwerte uneinheitlich

Während sich die europäische Bankenbranche klar im grünen Bereich zeigte, schlossen die heimischen Finanztitel ohne klare Linie. In der Liste der Kursgewinner fanden sich Erste Group, die Papiere gewannen 1,65 Prozent auf 19,37 Euro. Im Rahmen einer Branchenstudie haben die Analysten von Goldman Sachs ihr Kursziel für die Aktien von 23,0 Euro auf 30,0 Euro erhöht. Die Anlageempfehlung lautete auf "buy".

Auch das Kursziel für die Raiffeisen-Aktie wurde von den Goldman-Experten von 26,0 Euro auf 32,0 Euro erhöht. Das Anlagevotum "Neutral" blieb indessen erhalten. Nach einem festen Verlauf rutschten die Raiffeisen-Titel im Nachmittagshandel in die Verlustzone und gingen schließlich als Schlusslicht des heimischen Index aus dem Handel. Die Papiere büßten klare 4,35 Prozent auf 27,73 Euro ein. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg plane die RBI nun offenbar doch eine Kapitalerhöhung. Das Volumen solle eine Mrd. Euro betragen, hieß es.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat am Mittwoch jedoch betont, dass es sich bei den kolportierten Plänen zur Kapitalaufstockung um ein reines "Gerücht" handle. Eine RBI-Sprecherin wiederholte in den Nachmittagsstunden gegenüber der APA, dass eine Kapitalerhöhung nur eine Option sei, die aber von der Entwicklung der Märkte abhänge.

Gesucht waren zudem Metalltitel. AMAG zogen um 1,69 Prozent auf 18,05 Euro an und voestalpine konnten um 0,67 Prozent auf 27,80 Euro vorrücken. Die Wertpapierspezialisten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Titel des Stahlkonzerns leicht von 31,50 Euro auf 32,50 Euro erhöht, das Votum wurde indessen von "Buy" auf "Accumulate" reduziert.

Die zehn größten Kursgewinner


      1. BURGENLAND HOLDING AG             +4,68 Prozent
      2. MAYR-MELNHOF KARTON AG            +2,80 Prozent
      3. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH.    +2,77 Prozent
      4. BRAIN FORCE HOLDING AG            +2,63 Prozent
      5. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG       +2,37 Prozent
      6. POLYTEC HOLDING AG                +2,05 Prozent
      7. KAPSCH TRAFFICCOM AG              +1,90 Prozent
      8. VIENNA INSURANCE GROUP AG         +1,89 Prozent
      9. IMMOFINANZ AG                     +1,71 Prozent
     10. INTERCELL AG                      +1,70 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer


      1. RAIFFEISEN BANK INTERNAT. AG      -4,35 Prozent
      2. AGRANA BETEILIGUNGS-AG            -2,86 Prozent
      3. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG     -2,44 Prozent
      4. PALFINGER AG                      -2,05 Prozent
      5. VERBUND AG  KAT. A                -1,67 Prozent
      6. SEMPERIT AG HOLDING               -1,43 Prozent
      7. OMV AG                            -0,95 Prozent
      8. TELEKOM AUSTRIA AG                -0,74 Prozent
      9. TEAK HOLZ INT. AG                 -0,57 Prozent
     10. WIENER PRIVATBANK SE              -0,54 Prozent (APA)