Psyche

Michaela Spiegel präsentiert das Grauen sozialer Realität, hübsch verpackt in liebreizenden Tableaus und Installationen. Das Spiel mit der bürgerlichen Anständigkeit spiegelt sich in der Auswahl ihrer Bedeutungsträger. Im Zentrum von Spiegels Arbeit befindet sich immer auch das Hinterfragen des gesellschaftlichen Konstrukts der Frau.

Für die Installation der aktuellen Ausstellung "Psyche" hat sie sich einer weiteren Absurdität bürgerlichen Lebens angenommen, einem gemeinhin auch Frisierkommode genannten Möbelstück namens Psyche. In der Welt der Boudoirs besteht dieses aus einem beweglichen Spiegel und einem damit verbundenen Tischchen. Michaela Spiegels "die Psyche der Frau" ("A Woman´s Vanity") fand ihre Inspiration in Szenen 43 bekannter Filmklassiker, die sich vor oder hinter einer sogenannten Psyche abspielen.

Zu sehen bis 25. Februar.

Link: Galerie Steinek, Eschenbachgasse 4, 1010 Wien. Dienstag bis Freitag 13-18 Uhr, Samstag 11-15 Uhr.

Foto: Galerie Steinek/Michaela Spiegel, Aus der Serie "Die Psyché der Frau", 2011-2012 "Die Psyché der Frau ist ein hystorisches Holzmöbel"

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Babykino

Am Dienstag, 21. Februar, läuft um 11 Uhr "Mein liebster Alptraum" [Regie Anne Fontaine (Bild), F/B 2011, franz. OmU] und um 11.15 Uhr "The Descendants" (Regie A. Payne, USA 2011, engl. OmU).

Die Babys können mit in den Kinosaal genommen werden. Der Saal wird nicht ganz abgedunkelt und kann daher mit dem Kind im Arm ohne Stolpern kurz verlassen und wieder betreten werden. Der Ton ist etwas leiser als normal, um schlafende Kinder nicht zu wecken oder zu erschrecken.

Vor der Vorstellung gibt es an der Bar Kaffee und Kuchen, Wickeltisch und ein Flaschenwärmer stehen zur Verfügung. An der Bar ist selbstverständlich Rauchverbot.

Link: Babykino im Votivkino, Währingerstraße 12, 1090 Wien

Foto: APA/EPA/Peri

Dings

Eine Leiche ohne Oberschenkel. Ein suspektes Wurstbrot. Drei Verdächtige: die Witwe, die Köchin, der Gärtner. Die Witwe verschwindet, der Gärtner auch, dafür taucht Dings auf: Ein Fall für Les Reines Prochaines!

In ihrem aktuellen Programm "Dings" bringt die Schweizer Frauentruppe zusammen mit Filmemacherin Nathalie Percillier ein philosophisches Kriminalstück mit musikalischen, filmischen und performativen Mittel auf die Bühne:

Dem Film liegt eine stringente Geschichte, ein klassischer Kriminalplot zu Grunde. Die Erzählung wird auf ihre reine Mechanik reduziert und dient als Gerüst für die opulente Lyrik und Musik der Performance. Die Songs, Rezitate, Sprachimprovisationen, Körper/Gestengedichte und Tänze sind das Fleisch der Aufführung. Die Lieder bewegen sich auf einer Metaebene und werfen philosophische Fragen auf zu: Identität, Liebe und Hass, Geld, Arbeit, Gedächtnis, Schweigen, dem Vortäuschen falscher Gefühle, dem Nichts und dem Häkeln. Doch wer ist Dings?

Mit: Michèle Fuchs, Sibylle Hauert, David Kerman, Fränzi Madörin, Muda Mathis, Barbara Naegelin, Sus Zwick.

Termine: Donnerstag, 16. bis Samstag, 18.2. jeweils 20:30 Uhr.

Link: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien. Reservierung: Tel. 01/523 12 26 bzw. per E-Mail.

Foto: Nathalie Percillier

Röcke tragen

Kleidung als Thema wird verstärkt vor allem von jungen FotografInnen aufgegriffen, um unterschiedlichste Inhalte zu transportieren. Einerseits ist die Kleidung, die wir täglich tragen, ein Zeichensystem, an dem der gesellschaftliche Status und in diesem Zusammenhang die Situierung des Geschlechts ablesbar ist. Andererseits wird diese Codierung immer mehr aufgebrochen, verschoben und in Frage gestellt.

KünstlerInnen wie Andrea Lumplecker, Maria Hahnenkamp, Jakob Lena Knebl, Michaela Göltl und Constanze Schweiger erforschen in ihren Arbeiten das Kleidungsstück als Bedeutungsträger von sozialen Ordnungen und die Wahrnehmung dieser durch die BetrachterInnen.

Die Ausstellung ist von 18. Februar bis 10. Juni im Museum der Moderne zu sehen.

Link: MdM Mönchsberg, Mönchsberg 32, 5020 Salzburg. Dienstag bis Sonntag 10- 18 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr, Montag geschlossen.

Foto: Michaela Göltl

Beauty Contest

In Zusammenarbeit mit dem Austrian Cultural Forum New York widmet das MUSA seine nächste Ausstellung den sich permanent neu generierenden, gesellschaftlichen Schönheitsbildern und hinterfragt kritisch, in welcher Weise "Schönheit" nach wie vor ein Kriterium in der Kunst ist.

Die internationalen künstlerischen Positionen - zum Teil aus der Sammlung des MUSA, zum Teil über Vermittlung des ACFNY aus der New Yorker Kunstszene - werden bis 26. Mai im Wiener MUSA zu sehen sein.

Teilnehmende KünstlerInnen (Auswahl): Clarina Bezzola, Sissi Farassat, Anna Jermolaewa, Birgit Jürgenssen, Maria Lassnig, Katarina Schmidl, Cindy Sherman u.v.m.

Eröffnung am Donnerstag, 16.02., 19:00 Uhr. Im Anschluss: "HANS POLLOCK SCHEIRL+JAKOB KLEIN KNEBL" - Performance Jakob Lena Knebl & Hans Scheirl.

Weitere Programmpunkte: 02.03., 17:00 Uhr Führung in Gebärdensprache;
22.03.2, 19:00 Uhr: "SEE - SAW. SEEN - SAWN II". Performance Maria Petschnig.

Links: MUSA, Wien 1, Felderstraße 6-8 (neben dem Rathaus)
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18 Uhr, Do 11 - 20 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr. Barrierefreier, kostenloser Eintritt.

Foto: MUSA/Birgit Jürgenssen "Jeder hat seine eigene Ansicht", 1975, SW-Fotografie auf Baryt

Das vierzigste Jahr

Im Frühjahr 2012 zeigt Anna Jermolaewa ihre jüngste Arbeit im Salzburger Kunstverein. Ausgangspunkt des Projektes bildete eine Jermolaewa bis dato unbekannte Fotografie, die 1986 während ihrer Schulzeit an einem Kunstgymnasium im ehemaligen Leningrad aufgenommen wurde und die Künstlerin gemeinsam mit fünf ihrer KlassenkameradInnen zeigt.

Auf dem Foto sind alle Beteiligten 16 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt beschlossen ein paar von ihnen mit 40 Jahren Selbstmord zu begehen; denn 40 schien uralt und weit entfernt.

Seit der Matura hatte Jermolaewa ihre MitschülerInnen nicht mehr gesehen. 2011 feierten sie alle ihren vierzigsten Geburtstag. Jermolaewa beschloss ihre ehemaligen KlassenkameradInnen zu finden und zu treffen. Nach einigen Reisen ist ein Portrait der unterschiedlichen Lebensmodelle der einzelnen Personen entstanden, die nun über die ganze Welt verstreut leben. Eine Collage aus Gedanken über die Realisierung und Nicht-Realisierung von Lebensträumen, die Folgen von Entwurzelung, die Möglichkeiten von Neuorientierung und das Älterwerden... und nicht zuletzt auch über Emigration, Kindererziehung, die russische Mafia, Musik, Alkohol, Hochzeitskleider und Portraitzeichnen.

Zu sehen bis 15. April.

Links: Anna Jermolaewa; Salzburger Kunstverein - Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Foto: Svetlana Loginova

Dicke Weiber Tanzworkshop II

Am 18. und 19. Feber organisiert die ARGE Dicke Weiber Teil zwei des Schnupper-Workshops für zeitgenössischen Tanz. Alle dicken Frauen jeden Alters mit und ohne Bewegungserfahrung sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen und ihre Beweglichkeit zu erkunden, Tanzgrundformen zu lernen und miteinander die Freude am Tanzen zu entdecken. Keine Vorkenntnisse nötig!

Die ARGE Weiber ist eine feministische Initiative dicker Frauen gegen Gewichtsdiskriminierung und Schlankheitsterror - für Vielfalt und positive Selbstbilder: "Wir verstehen das Dicksein als Teil der körperlichen Vielfalt, an dem nichts verändert werden muss. Das heißt, es geht uns nicht darum abzunehmen, sondern allein um die Freude am Tanzen."

Mitzubringen sind bequeme Tanz- oder Sportbekleidung, ein Handtuch für die Dusche danach und eventuell eine Jause. Der Kostenbeitrag beläuft sich auf 30 bis 90 Euro, je nach Einkommen - wer sich den Betrag nicht leisten kann, ist trotzdem willkommen und überlegt sich vielleicht eine andere Form der Wertschätzung.

Leitung: Gina Battistich (Ausbildung in zeitgenössischem Tanz, Dipl. Feldenkrais® Praktikerin)

Termin: Samstag, 18. und Sonntag, 19.02., jeweils 14 - 19 Uhr im FZ - Autonomes FrauenLesbenMädchenZentrum, 1090 Wien, Währinger Straße 59 / Stiege 6 / 2. Stock

Verbindliche Anmeldung bis 10. Feber E-Mail.

Link: ARGE Dicke Weiber

Foto: Flyer Arge Dicke Weiber

Win me or lose me

Neue Arbeiten von Sula Zimmerberger sind bis 15. März im Projektraum von Lucas Cuturi (Neustiftgasse 107/5, 1070 Wien) zu sehen. 

Link: Sula Zimmerberger

Foto: Sula Zimmerberger

PUR. Leben macht schön

Frauenportraits, fotografiert von Edith Walzl, sind im ega:frauen im zentrum zu sehen: Frauen jeden Alters "pur" - weitgehend ungeschminkt, ohne Weichzeichner oder digitale Nachbearbeitung - fotografiert. 

Die Fotografin will so der Schönheit von Gesichtern, die das Leben gezeichnet hat, einen Rahmen geben. Die Technik der analogen Schwarz/Weiß Fotografie entspricht diesem intimen, meditativen Blick auf die Einzigartigkeit der Frau.

Im Rahmen der Ausstellung sind Pur-Portraits von u.a. Eva Rossmann, Barbara Prammer, Sandra Frauenberger, Eva Glawischnig, Uschi Fellner, Tini Kainrath zu sehen. Bis 28. Feber, Mo - Do 09.00 - 16.00 Uhr bei freiem Eintritt.

Links: Edith Walzl; ega:frauen im zentrum, Windmühlgasse 2, 1060 Wien

Foto: Edith Walzl

Käthe Leichter

Die Ausstellung zu Cornelia Mittendorfers Kunstprojekt "Ein Le(e.h.)rstuhl für Käthe Leichter" geht in die Verlängerung. Die Künstlerin schafft mit ihrer Lehrstuhl-Installation einen Raum, um über Käthe Leichters Arbeit heute nachzudenken.

Mittendorfer hat die Akteurinnen von Leichters legendärem, aber bisher noch nicht untersuchten Frauennetzwerk in einer über 5 Meter langen Arbeit aus soft materials aufgelistet. Im zur Ausstellung erscheinenden Katalog wird dieser gemeinsam mit der Historikerin Lichtenberger erarbeitete Index von 165 Frauen erstmals publiziert.

Noch bis 17. Feber, Mo - Fr 10.00 - 19.30 Uhr, zu sehen.

Ort: Bibliothek der Arbeiterkammer Wien, Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien

Foto: Cornelia Mittendorfer

Fokus Blicke Faltungen

Fotoarbeiten von Eveline Rabold sind im KosmosTheater zu sehen. Im Zentrum ist der menschliche Körper in seinem Facettenreichtum aus Licht und Bewegung. Aus überraschenden Blickwinkeln betrachtet die Künstlerin Körperteile und Gesichter, fängt Flüchtiges aus Blicken und Bewegungen ein und zieht es wie eine transparente Folie über ihre großformatigen Arbeiten. Die emotionale Bestimmtheit des Blicks gerät zum Blickwinkel aus dem Körper in die Welt hinaus und von dieser in den Körper zurück.

Bis 25. Juni an Spieltagen ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn zu sehen. Eintritt frei.

Links: Eveline Rabold; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Eveline Rabold

Venus Was Her Name

Die amerikanische Künstlerin Kate Just entwickelt Collagen und gestrickte Objekte, die sie zu Rauminstallationen erweitert. Zentrale Fragestellung ist hierbei die weibliche Identität im Erfahrungsraum zwischen Natur und Gesellschaft. In ihren Arbeiten zitiert sie historische Frauenbilder und recherchiert deren kulturelle Identität.

Den feministischen Kontext ihrer Arbeiten leitet Kate Just ebenfalls aus historischen Begebenheiten ab, die in diesem Fall eng mit der Region Wachau verbunden sind. Für die Ausstellung "Venus Was Her Name" in der Factory der Kunsthalle Krems widmet sich die Ku¨nstlerin der Venus von Willendorf, einer Venusfigurine aus der jüngeren Altsteinzeit, die mit ihrem Entstehungsjahr 25.000 Jahre vor Christus zu den ältesten Zeugnissen der Frauendarstellung gehört.

Zu sehen bis 4. März 2012.

Link: Factory der Kunsthalle Krems, Steiner Landstraße 3, 3500 Krems. Öffnungszeiten ta¨glich 10-18 Uhr (ab 7.11. täglich 10-17 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Foto: Kunsthalle Krems/Kate Just, In my skin (Detail), 2011. Courtesy the artist and Daine Singer Gallery Melbourne, Australia

Feste. Kämpfe.

Im März 2011 hat sich der Frauentag in Österreich zum 100. Mal gejährt. Solchen Ereignissen, die mit ziviler Courage, gewaltlosem Widerstand, partizipativer Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit assoziiert werden, gebührt ein Platz im kollektiven Gedächtnis der Republik und nun auch im Frauenmuseum Hittisau, das die Ausstellung "Feste. Kämpfe." zeigt.

Fotos, Plakate, Transparente, Filmdokumente, Abzeichen und Zeitungsberichte dokumentieren anschaulich die sehr bewegte Geschichte des Frauentags in Österreich. Das Konzept ist in drei Themeninseln gegliedert: "Gleichheit" widmet sich den verschiedenen Ursprungsgeschichten des Frauentages sowie den sozialistischen Frauentagen zwischen 1911 und 1933; "Frieden" befasst sich mit der inhaltlichen Konzentration der Frauentage auf den Topos Frieden; "Körper" behandelt das Aufkommen der 2. Frauenbewegung ab den 1970er-Jahren und autonomen Frauengruppen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Objekte zur Geschichte des Frauentags und der Frauenorganisationen in Vorarlberg. Darüber hinaus hat das Bregenzerwaldarchiv im Auftrag des Frauenmuseums Frauenorganisationen und Frauenpolitik im Bregenzerwald unter die Lupe genommen.

Feste. Kämpfe. ist bis 11. März 2012 zu sehen. Öffentliche Führung: 8. März, 17 Uhr.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau
Do 15-20 Uhr, Fr 14-17 Uhr, Sa und So 10-12 und 14-17 Uhr

Fotos: Vorarlberger Landesarchiv/Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung