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Das neue Sparprogramm schließt nahtlos an das bisherige mit dem Namen "Climb 2011" an, das die Kosten des Lufthansa-Passagiergeschäfts in den Jahren 2009 bis 2011 bereits um eine Milliarde Euro senken sollte. Lufthansa-Chef Christoph Franz will heute rund 100 Betriebsräten das Programm "Profit Improvement" vorstellen.

Foto: Reuters/Domanski

Frankfurt - Die AUA-Mutter Lufthansa macht ernst mit ihrem neuen Sparprogramm. Die Maßnahmen sollten am Montag einem größeren Kreis von Führungskräften vorgestellt werden, wie das Unternehmen bestätigte. Das Sparpaket soll das Ergebnis in den kommenden Jahren um 1,5 Mrd. Euro verbessern. Die Arbeitnehmer werden in den kommenden Tagen von den Führungskräften über die geplanten Einschnitte informiert. Zu Einzelheiten wollte sich das Unternehmen zunächst öffentlich nicht äußern.

Nach Medienberichten plant die Lufthansa eine engere Integration ihrer Töchter Austrian Airlines, Swiss, Germanwings und Brussels Airlines. Die Flugpläne könnten enger aufeinander abgestimmt, zudem Technik, Verwaltung und IT-Systeme zentralisiert werden. "Man wird voraussichtlich weniger Wert auf die Eigenständigkeit der Gesellschaften legen als bisher", meinte der Analyst der Frankfurter Metzler-Bank, Jürgen Pieper. In der Vergangenheit habe die Lufthansa der AUA oder der mittlerweile verkauften British Midlands (bmi) eine zu lange Leine gelassen. Profitabel war hingegen die Swiss unterwegs.

Personalabbau ohne Kündigungen

Vorstellbar seien zudem "weiche" Maßnahmen zum Personalabbau, also ohne Kündigungen, sagte Pieper. Entschlossenen Widerstand haben die Gewerkschaften gegen Pläne der Lufthansa angekündigt, künftig die Kabinenmannschaften von anderen Firmen kostengünstiger auszuleihen und kein eigenes Personal mehr einzusetzen. Pilotprojekt ist dabei der Verkehr vom neuen Hauptstadtflughafen in Berlin.

Das neue Sparprogramm schließt nahtlos an das bisherige mit dem Namen "Climb 2011" an, das die Kosten des Lufthansa-Passagiergeschäfts in den Jahren 2009 bis 2011 bereits um eine Milliarde Euro senken sollte. Im Jahr 2010 hatte Europas führende Airline einen operativen Gewinn von 876 Mio. Euro ausgewiesen, der 2011 nicht mehr erreicht wurde.

Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte unterdessen das vorläufige Ende der Partnersuche für die IT-Tochter Lufthansa-Systems. Man hatte seit Monaten nach einem Partner mit weltweitem Vertrieb und Zugang zu kostengünstigeren Programmier-Kapazitäten gesucht. In den Verhandlungen sei aber klar geworden, dass die IT-Strukturen in dem zuletzt stark gewachsenen Lufthansa-Konzern zu komplex seien, um diesen Schritt derzeit sinnvoll gehen zu können. (APA)