Hab Spaß mit Diesel - oder trotz?

Mini One D - Was der neue Mini vom alten hat? Die klassenneutrale Pfiffigkeit des Looks. Ein Fahrgefühl, das oft als "wie ein Go-kart" beschrieben wird (wobei der alte auch ebenso praktisch und komfortabel wie ein solches war, also null). Jedenfalls nicht den Diesel, der ist ein Novum. Er sperrt dem Mini den Markt auf, dabei kann sich BMW schon jetzt nicht beklagen. "D" ist der simple Code, um im dieselfanatischen Österreich richtig zu landen.

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Das Aggregat

- von Toyota zugekauft - ist dabei bloß okay, eine 75-PS-Vernunftlösung (vom nicht angebotenen Partikelfilter einmal abgesehen). Seine größtes Verdienst ist die weitere Verbreitung eines Fahrwerkes, das derzeit die Spur vorgibt.

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Exakt ab hier ist man flott,

sicher und lustvoll unterwegs, so wie oft nicht um das doppelte und dreifache Geld. Hier spielt die Musik, auch wenn andere lieber auf laute Auspuffrohre setzen. Langer Radstand, breite Spur, relativ hochwertige technische Komponenten und keine Zwutschkerlreifen.

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BMW

hat mit dem Fokus auf das Fahrwerk eine "Herz-zuerst"-Strategie erfolgt, die mit Vernunft (Diesel), Irrwitz (163-PS-Kompressor) und Cabrio (bald) Verschiedenes offen lässt. Zuerst der Spaß, dann der Diesel.

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Magische Sitze, spacige Blasen und ein Clou

Honda Jazz - Der Jazz ist mit einem Einstiegspreis von 13.400 Euro sicher nicht der allerbilligste Kleinwagen. Trotz seiner sehr spacigen Glasblasen über den Frontscheinwerfern ist der Kleine wahrscheinlich auch nicht die Designvisitenkarte für notorische Herzeiger.

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Was er

aber auf jeden Fall für sich beanspruchen darf, ist eines der besten Innenraumkonzepte der Klasse. Dank konsequentem Cab-Forward-Design (Windschutzscheibe so weit vorne wie möglich), einer hohen Karosserie und einem Clou, dem Tank unter den Vordersitzen, passt in den Honda so viel Zeug wie in manchen Kombi nicht.

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Dank

des Tankpositionierungstricks ist unter den Hintersitzen besonders viel Platz. Und die lassen sich mannigfach falten - Lehnen, Sitzflächen, wie gewünscht. Mit ein paar Handgriffen sind die Sitze flach ausgebreitet, und dies quasi von der Seitentür aus, ohne im Wagen herumzubuckeln. Auch in der herkömmlichen Aufstellung - alle Sitze oben - haben fünf erwachsene Platz, ohne dass viel gemosert werden muss.

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Zweites nettes Feature

im STANDARD-Testwagen war das stufenlos variable Getriebe (CVT, "Continously Variable Transmission"), das in der Einstellung D sich wie andere Automatikgetriebe benimmt, in der Einstellung S deutlich auf giftig macht und bei L auf Untersetzung, etwa für maximale Motorbremsung. Wer auf das manuelle Schalten nicht verzichten will, kann mittels Tippschalter auf dem Lenkrad sieben fixierte Übersetzungsverhältnisse ("Gänge") auswählen. Die CVT-Version kostet aber ab 16.700 Euro.

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Große Klappe, hoher Himmel

Mazda2 - Der Nachfolger des kleinen Mazda Demio, der 2er, wird sicher nicht die gleiche Auswirkung auf das Markenbild der japanischen Marke aus dem Ford-Reich insgesamt haben, so wie es der 6er hatte. Sprich: Das Steuer wieder herumgerissen wurde zunächst mit dem Mittelklasseauto. Mit dem Mazda2, im Ford-Werk in Spanien gefertigt, reicht man nun etwas Adäquates nach. Die Verkaufszahlen liegen über jenen des Vorgängers. Vom Aussehen her ist er jedenfalls das Beste, was Mazda in der Kleinwagenklasse seit der 121er-Blase zusammen gebracht hat.

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Der 2er

punktet im Alltagsgebrauch vor allem durch zwei Features - wenn man annimmt, dass junge Familien mit null bis zwei Kindern die Hauptzielgruppe sind: Durch die Höhe des Wagens und durch die Größe der Ladeklappe. Dadurch hebt er sich auch vom Basisgeber Ford Fiesta ab. Die Innenraumversatilität ist hoch - wenn auch nicht so hoch wie beim Honda Jazz.

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Aber immerhin

lässt sich der Beifahrersitz zusätzlich zu den Hintersitzen umlegen, was anständiges Durchladen ermöglicht (womit wir wieder bei der Ladenklappe und der niedrigen Ladenkante sind). Zu gratulieren ist weiters dem Instrumentendesigner bei Mazda für die hervorragende Ergonomie der Konsolen.

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Dass er sich

- in der getesteten Motorisierung mit 80-PS-1,4-Liter-Benziner und einem für Kleinwagen sehr guten Fahrwerk - durchaus auch giftig durch die Stadt zirkeln lässt, spielt weniger eine Rolle - mit dem Fond gefüllt mit Kindern und dem Kofferraum voll mit Badesachen.

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Einstiegspreis, Kulleraugen, lange Liste

Daewoo Matiz - Was soll man noch viel motzen, wenn als Preis 10.800 Euro angegeben ist. Dabei fuhren wir noch den "teuren" Matiz, den mit dem seit kurzem erhältlichen Einlitermotor, der mit 800 Kubik kostet noch einmal 950 Euro weniger. Daewoo, koreanischer Hersteller unter GM-Ägide, macht es über den Preis und dafür kann es nicht die neueste Technik und Topdesign geben.

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Das Fahrwerk neigt zum Poltern,

die Schaltung hakelt, die Plastiklandschaft innen wirkt zusammengestoppelt. Aber: Ein Auto ist ein Auto muss fahren. Daewoo strengt sich doch an, dem Auto Komfort mitzugeben (und der Matiz verkauft sich so auch ganz gut).

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Die Liste

der Serienausstattungen ist relativ üppig - wir zitieren nur: Doppelairbag, ABS, elektrisch verstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber, Fernbedienung, Klimaanlage, Zentralverriegelung, elektronische Wegfahrsperre. Zu kalkulieren ist hingegen: Im Vergleich mit anderen ist der Matiz 1,0 mit einem Normverbrauch von 6,4 Liter (in der Stadt: 8,2) recht durstig.

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Daewoo

bietet für Nichtsnobs mit dem Winz eine der preiswertesten Möglichkeiten, hierzulande ein fünftüriges (!) Auto zu kaufen. Und: Er sieht mit seinen Kulleraugen wirklich putzig aus.

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Sportlich unterwegs

Ford Fiesta Coupé - Vom Ford Fiesta wurden seit seiner Einführung 1976 mehr als zehn Millionen Stück verkauft, heute sind etwa 5,2 Millionen auf Europas Straßen unterwegs. Im vergangenen Jahr kam die jüngste Modellreihe auf den Markt, heuer wurde das sportliche, dreitürige Fiesta Coupé nachgereicht. Und nach 26 Jahren ist der Fiesta damit voll auf der Höhe seiner Zeit.

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Der Einstiegspreis

für die 70-PS-Version mit sparsamer Ausstattung liegt bei 12.410 Euro. Wir legten die Latte etwas höher, griffen zum 1,6-Liter-Motor mit 16 Ventilen und haben so stattliche 100 PS unterm Hintern. Diese erfrischend spritzige Variante ist dreitürig ab 15.380 Euro zu haben, wählt man in der Sonderausstattung noch ein paar Extras, kann der Preis schnell auf 19.000 Euro schnalzen.

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Das Fiesta Coupé

ist ein flotter Stadtflitzer, der auch optisch gefällig ist. Die 100-PS-Motorisierung macht aber auch Überlandfahrten zum Vergnügen, der Motor zieht gut durch und bietet ausreichend Reserven. Die Innenausstattung ist unauffällig und in der günstigen Grundvariante entsprechend spartanisch, lässt sich aber steigern, bis ein üppig ausgestatteter Wagen mit allen Extras dasteht.

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Der Innenraum

ist hell und gemütlich. Bis man eine Sitzposition gefunden hat, die einem passt, probiert man allerdings eine Weile herum, und auch dann ist man nicht restlos zufrieden - eines der wenigen Mankos, die der Fiesta hat. Dem sportlichen Fahrer, zu dem einen die 16 Ventile erziehen können, mag ein wenig der Halt fehlen. (Timo Völker, Leo Szemeliker, Michael Völker, AUTOMOBIL)

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