München - US-Senator John McCain hat China davor gewarnt, dass der Arabische Frühling auch in Fernost Einzug halten könnte. "Ich habe es schon oft gesagt und ich werde es wiederholen: Der Arabische Frühling kommt auch nach China", erklärte McCain am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz in einer Diskussionsrunde mit dem stellvertretenden chinesischen Außenminister Zhang Zhijun. Es sei ein Anlass zur Sorge, dass sich Tibeter wegen der anhaltenden Unterdrückung ihres Volkes in China verbrannten.

Zhang wies McCains Äußerung zurück und lehnte jegliche Einmischung des Auslands in interne Angelegenheiten Chinas ab. "China ist China", erklärte er. Zwar spekulierten einige Leute, dass der Arabische Frühling nach China kommen werde. "Aber das ist nicht mehr als eine Fantasie, denn die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die Politik und die Regierung in China". Zudem habe China den Fortschritt nach Tibet gebracht und die Lebenserwartung und die Bildung dort verbessert.

"Gewisse universelle Werte"

McCain entgegnete darauf, China hätte mit weniger Einmischung zu kämpfen, wenn es freie und faire Wahlen zulassen würde. "Es gibt gewisse universelle Werte, die wir alle hochhalten", erklärte der US-Senator. "Das Streben nach diesen unveräußerlichen Menschenrechten ist etwas, worauf die Vereinigten Staaten in ihrer gesamten Geschichte wohl am stolzesten sind."

2011 hatten sich mindestens 16 Tibeter, meist buddhistische Mönche und Nonnen, aus Protest gegen die Politik der Zentralregierung in Peking verbrannt. Sie forderten eine Rückkehr ihres im Exil lebenden geistlichen Oberhauptes, des Dalai Lama, und Freiheit für Tibet.

Auch der Arabische Frühling war durch eine Selbstverbrennung ausgelöst worden, in diesem Fall in Tunesien. Der Aufstand breitete sich rasch über zahlreiche Staaten in Nordafrika und im Nahen Osten aus und brachte autokratische Regierungen in Tunesien, Ägypten und Libyen zu Fall. (APA/Reuters)