Amman - Wegen "Aufrufs zum Umsturz" ist der ehemalige jordanische Parlamentsabgeordnete Ahmad Oueidi Abbadi am Freitag in Amman festgenommen und unter Anklage gestellt worden. Ihm drohen 15 Jahre Gefängnis. Der deklarierte Gegner der Haschemiten-Monarchie hatte auf YouTube seine Überzeugung ausgedrückt, dass Jordanien "in zwei Jahren Republik" sein würde. Abbadi war bereits 2007 vor ein Militärgericht gestellt worden, weil er in einem Schreiben an den demokratischen US-Senator vor Nevada, Harry Reid, das "korrupte Regime von König Abdullah II." beschuldigt hatte, die Menschenrechte zu verletzen.

In den vergangenen Monaten war es in Jordanien zu zahlreichen Demonstrationen für politische Reformen und gegen Korruption und verschiedentlich auch zu blutigen Zusammenstößen zwischen Regimegegnern und königstreuen Kräften gekommen. Die islamistische Opposition betrachtet die von König Abdullah II. versprochene Verfassungsreform als nicht ausreichend. Nach blutigen Zusammenstößen hatte der König eine neue Regierung eingesetzt und einen Reform-Dialog mit der Opposition versprochen, deren stärkste Kraft die als Islamische Aktionsfront auftretenden Muslimbrüder sind. (APA)