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Ein Obdachloser nach einer Suppenausgabe in Wien. Die ÖBB haben auf eine Facebook-Initiative reagiert und gewähren wohnungslosen Menschen Unterkunft.

Foto: Helmut Fohringer/APA

Wien - Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) stellen ab Freitag beheizte Räume in ganz Österreich als Notquartiere für Obdachlose zur Verfügung. Sozialhilfeorganisationen wurde eine Liste mit Räumlichkeiten in Wien, Wr. Neustadt, Linz, St. Pölten, Graz, Salzburg und Innsbruck übermittelt, auf die die NGOs bei Bedarf zurückgreifen und in denen sie wohnungslose Menschen einquartieren können. "Alle Mitarbeiter der ÖBB auf den Bahnhöfen sind angehalten, während der Kältewelle notleidende Menschen nicht abzuweisen", erklären die ÖBB auf ihrer Facebook-Seite.

Bei den Notquartieren handelt es sich um abgeschlossene Räume, Bahnhofshallen zählen nicht dazu. "In den Hallen selbst ist es auch kaum wärmer als draußen", sagte ÖBB-Sprecher Herbert Ofner gegenüber derStandard.at. Vor einigen Jahren habe es eine solche Initiative schon einmal gegeben, so Ofner.

Facebook-Initiative als Auslöser

Der Aktion waren zahlreiche Forderungen, unter anderem über das soziale Netzwerk Facebook, vorausgegangen, dass die ÖBB auf ihr Hausrecht verzichten und die Bahnhöfe öffnen sollen. So appellierte Margit Picher, geschäftsführende Obfrau des Patchwork-Familien-Service: "Es gibt viele Obdachlose, die nicht in ein Obdachlosenheim gehen, weil viele aufgrund ihrer oft tragischen Lebensgeschichte Einzelgänger sind und lieber den Kältetod in Kauf nehmen, als sich einer Gruppe anzuschließen. Das ist für viele von uns unvorstellbar. Umso wichtiger wäre es, die Bahnhöfe zu öffnen!" (red/APA)