Jetzt mit weniger Schadsoftware (sagt zumindest Google): Der Android Market.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Während Konkurrent Apple auf eine strikte Vorabkontrolle aller im App Store ausgelieferten Programme besteht, verzichtet Google auf solcherlei Hürden weitestgehend. Eine Entscheidung, die zweierlei Konsequenzen hat: Einerseits stehen so neue Apps und deren Updates praktisch umgehend im Android Market zur Verfügung, was KonsumentInnen und EntwicklerInnen gleichermaßen erfreut. Auf der anderen Seite, ist es aber auch wesentlich einfacher Schadsoftware in den Market einzuschleusen, und genau für dieses Problem wurde Google in der Vergangenheit immer wieder gescholten - manchmal zu recht, manchmal weniger.

Bouncer

Wie Google in einem aktuellen Blog-Eintrag verkündet, hat man offenbar aus den bisherigen Erfahrungen gelernt und zwischenzeitlich neue Sicherheitsmechanismen für den Android Market eingeführt. Mit einem Tool namens "Bouncer" wird seitdem der Android Market automatisiert nach Schadprogrammen durchforstet.

Checks

Konkret wird dabei jede neu hochgeladene App nicht nur auf bekannte Trojaner oder anderer Malware sondern auch allgemeiner auf potentiell schadhaftes Verhalten untersucht. Im Zuge einer solchen Prüfung wird jedes Programm in der Google-Cloud ausgeführt und getestet, um so versteckte Schadfunktionen aufzuspüren. Besonderes Augenmerk widmet man zudem neu angelegten EntwicklerInnen-Accounts, um zu verhindern, dass bereits gesperrte Personen sich unter neuem Namen wieder einschleichen."

Ergebnis

Bouncer ist laut Google bereits seit einigen Monaten im Hintergrund tätig, dies mit durchaus positiven Auswirkungen: Die Zahl der Downloads von potentiell mit Schadsoftware infizierten Apps aus dem Android Market, sei zwischen erstem und zweitem Halbjahr 2011 um 40 Prozent zurückgegangen, so das Unternehmen. Dies während der Android-Markt im gleichen Zeitraum stark gewachsen ist, und auch die Zahl der Trojaner an sich zugenommen hat, wie Google betont. Relevant sei schlussendlich nur, ob die betreffenden Schadprogramme auch auf den Smartphones und Tablets der NutzerInnen landen, und hier habe man eben signifikante Fortschritte gemacht. (apo)