Brasilia - In Brasilien hat seit Juni vorigen Jahres bereits der siebente Minister wegen Korruptionsvorwürfen seinen Hut genommen. Städteminister Mario Negromonte reichte am Donnerstag bei Präsidentin Dilma Rousseff in Brasilia seinen Rücktritt ein. Er zog damit die Konsequenzen aus den seit Monaten von lokalen Medien erhobenen Anschuldigungen gegen ihn und engste Mitarbeiter.

Unter anderem sollen Vergabeverfahren für Verkehrsprojekte manipuliert worden und Schmiergelder an Abgeordnete geflossen sein. Nach der Demission wird der Jurist voraussichtlich wieder sein Abgeordnetenmandat wahrnehmen.

Die Partei "Partido Progressista" (PP) Negromontes bestätigte den Rücktritt des 61-Jährigen. Der Politiker hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen, betonte nun aber, dass er nicht mehr den politischen Rückhalt habe, um das Ministeramt fortzuführen.

Seit Juni 2011 gingen bereits sechs Minister der Regierung Rousseff wegen Korruptionsvorwürfen: Kabinettschef Antonio Palocci, Agrarminister Wagner Rossi, Verkehrsminister Alfredo Nascimento, Tourismusminister Pedro Novais, Sportminister Orlando Silva und zuletzt, Anfang Dezember 2011, Arbeitsminister Carlos Lupi. (APA)