Paris/Frankfurt - Die zweitgrößte Euro-Wirtschaft Frankreich kann sich trotz des Entzugs ihrer Top-Bonität durch die Ratingagentur Standard & Poor's immer noch problemlos refinanzieren. Bei einer Auktion langlaufender Anleihen musste der französische Staat den Anlegern sogar weniger Zinsen bieten als noch zu Beginn des Jahres. Die Nachfrage war teils sehr stark, wie aus Zahlen der französischen Notenbank vom Donnerstag hervorgeht. Am freien Markt, wo bestehende Anleihen gehandelt werden, wurden die Ergebnisse positiv aufgenommen. Auch hier gingen die Renditen zurück.

Insgesamt nahm Frankreich mit drei Anleihen 7,962 Mrd. Euro auf, womit die angestrebte Kapitalaufnahme von bis zu 8 Mrd. Euro fast erreicht wurde. Eine neue zehnjährige Anleihe spülte dem Staat knapp 5,7 Mrd. Euro in die Kasse. Die zu zahlende Rendite sank von 3,29 Prozent bei einer vergleichbaren Auktion Anfang Jänner auf 3,13 Prozent. Die Überzeichnung - also das Verhältnis von Nachfrage zu Angebot - lag bei 1,71.

Deutlich stärker war die Nachfrage bei den anderen beiden Anleihen mit acht- und sechsjähriger Laufzeit. Hier lag die Nachfrage teils mehr als viermal so hoch wie das Angebot. Die Renditen lagen bei 2,91 Prozent (2020) und 2,44 Prozent (2018). Da ähnliche Auktionen lange zurückliegen, ist ein direkter Rendite-Vergleich wenig aussagekräftig. (APA)