New York/San Francisco - Mit den Unterlagen zum Börsengang hat Facebook zum ersten Mal ausführliche Zahlen zu seinem Geschäft veröffentlicht. Die wichtigstens Erkenntnisse und bereits bekannte Daten auf einen Blick:

  • Facebook ist schon seit Jahren profitabel. 2011 gab es eine Milliarde Dollar (759 Mio. Euro) Gewinn, im Jahr davor 606 Millionen und 2009 auch schon 229 Mio. Dollar. Im Jahr 2008 lag der Verlust bei 56 Mio. Dollar und 2007 bei 138 Mio. Dollar.
  • Facebook ist inzwischen ein außerordentlich lukratives Geschäft. Den Milliardengewinn 2011 schaffte das Online-Netzwerk mit nur 3,7 Mrd. Dollar Umsatz.
  • Facebook macht sein Geld vor allem mit Werbung. 2011 lag der Anteil bei 85 Prozent.
  • Die virtuellen Welten des Onlinespiele-Spezialisten Zynga sind ein wichtiges Element des Facebook-Geschäfts. Im vergangenen Jahr steuerte der Anbieter von Games wie "Farmville" und "Cityville" zwölf Prozent zu den Facebook-Umsätzen bei.
  • Facebook hat mehr aktive Mitglieder, als man bisher dachte. In den Börsenunterlagen spricht das Online-Netzwerk von 845 Millionen aktiven Nutzern im Dezember 2011. Damit sind Mitglieder gemeint, die sich binnen 30 Tagen mindestens einmal in das Online-Netzwerk einloggen. Und 483 Millionen nutzen Facebook jeden Tag. Von mobilen Geräten greifen im Monat 425 Millionen Menschen auf Facebook zu. Sie bekommen aktuell keine Werbung zu sehen.
  • Mark Zuckerberg wird Facebook auch nach dem Börsengang fest im Griff haben. Er hält Aktien der Klasse B, die zehn Stimmen haben, während Anleger beim Börsengang nur A-Klasse-Aktien mit einer Stimme bekommen werden. Damit wird Zuckerberg auch in Zukunft ein geringer Anteil reichen, um sein Unternehmen zu kontrollieren.
  • Facebook hat 3.200 Mitarbeiter. Die Zahl der Beschäftigten stieg im vergangenen Jahr um 50 Prozent.
  • Mark Zuckerbergs Vater, der Facebook 2004 und 2005 finanziell unterstützt hat, bekam im Dezember 2009 zwei Millionen Aktien der Klasse B.
  • Die Webseite gibt es mittlerweile in mehr als 70 Sprachen. Das Wachstum im Heimatmarkt USA hat sich abgebremst, wenn auch auf hohem Niveau. Von September bis Dezember 2011 stieg die Zahl der täglich aktiven Nutzer lediglich von 124 auf 126 Millionen.
  • Fast die ganze Welt ist blau: In beinahe allen Ländern ist Facebook das größte soziale Online-Netzwerk - nennenswerte Ausnahmen sind Russland und China, wo lokale Unternehmen dominieren. Peking hat den Zugang zu Facebook gesperrt. Über einen Markteintritt in China hat Facebook laut Börsenprospekt noch nicht entschieden. Am russischen Konkurrenten Vkontakte ist der Investor DST beteiligt, der auch ein großer Facebook-Anteilseigner ist. Indien zählt 43,5 Millionen Nutzer, Indonesien 43 Millionen und Brasilien 37,9 Millionen.
  • In Österreich hat Facebook nach Angaben der Agentur Digital Affairs 2,7 Millionen Nutzer, rund 90 Prozent davon sind zwischen 14 und 49 Jahre alt. Die Verteilung zwischen Männern und Frauen ist etwa gleich.
  • Auch wenn StudiVZ lange vorne lag, ist Facebook auch in Deutschland inzwischen die unangefochtene Nummer eins. Mehr als 22 Millionen Nutzer seien beim Marktführer aktiv, berichtete das Blog allfacebook.com kürzlich unter Berufung auf den Facebook AdPlanner, ein Werbe-Tool des Unternehmens. Zum Vergleich: 2010 waren es noch zehn Millionen. Mehr als die Hälfte der deutschen Nutzer sind zwischen 18 und 34 Jahre alt. 52 Prozent sind männlich, 48 Prozent weiblich.
  • Facebook ist auch ein riesiges Fotoalbum: Jeden Tag laden die Nutzer 250 Millionen Bilder hoch. Der durchschnittliche Facebook-Nutzer ist über das Netzwerk mit 130 "Freunden" verbunden. (APA)