München - Der Staatsanwaltschaft gilt der niederösterreichische Großspediteur Karl Kralowetz (46) mit seinem deutschen Mitarbeiter Joachim Seiboth (45) als Kopf eines europaweit operierenden Firmennetzes, in dem osteuropäische Lkw-Fahrer ausgebeutet wurden. In drei Jahren sollen 25 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet worden sein. In München begann am Mittwoch die Aufarbeitung des so genannten Frächterskandals.

Kralowetz werden fast 4000 Delikte nach dem Ausländerrecht zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft spricht von "gewerbs- und bandenmäßigem Einschleusen von Ausländern", dazu kommen Urkundenfälschung, Betrug und Steuerhinterziehung.

Bis zu einer Großrazzia Anfang des vergangenen Jahres dirigierte Kralowetz bis zu 800 Lkw. Die meisten davon waren in Luxemburg zugelassen und mit osteuropäischen Fahrern besetzt. Sie sollen nach gefahrenen Kilometern bezahlt worden sein, was unzulässig ist. (DER STANDARD, Printausgabe, 12.06.2003/APA)