Wien - Der Vorstand der Postbus AG hat die Entlassung eines Fahrers, gegen die die Gewerkschaft am vergangenen Freitag rechtliche Schritte angekündigt hatte, zurückgenommen. Betriebsratschef Robert Wurm zeigte sich über das Einlenken der Postbus-Führung erfreut. Bedingung dafür ist laut einer schriftlichen Vereinbarung, dass der Fahrer von einer Klage Abstand nimmt. Außerdem wurde eine "Bewährungszeit von einem halben Jahr in Aussicht genommen", in der es keine neuerlichen "Dienstpflichtverletzungen" des Fahrers geben dürfe.

Für die Zeit zwischen Entlassung und dem heutigen Wiederantritt des Dienstes wurde nachträglich ein unbezahlter Urlaub zwischen dem Fahrer und der Postbus-Führung vereinbart.

Die Postbusgewerkschaft hatte am vergangenen Freitag heftige Attacken gegen den Personalchef des Unternehmens geritten und angekündigt, die Entlassung mit allen Mitteln bekämpfen zu wollen. Die "Fristlose" betreffe einen Vertrauensmann der Gewerkschaft und sei in Wirklichkeit eine Retourkutsche dafür, dass sich der Mann äußerst rege bei den Streiks der vergangenen Monate, vor allem jenem im Mai, engagiert habe, hieß es am Freitag zur APA.

Postbus-Personalchef Andre Alvarado Dupuy stellte jede Verbindung zwischen den gewerkschaftlichen Aktivitäten des Fahrers und der Entlassung in Abrede. Grund sei eine ganze Reihe von Verfehlungen gewesen, es sei bereits zuvor eine Verwarnung ausgesprochen worden.

Die Personalvertretung wollte heute die Anfechtungsklage einbringen. Auf diese werde nun verzichtet. (APA)