Helsinki – Der finnische Mobilfunkhersteller Nokia Oy, Helsinki, hat seine Ergebnisprognosen für das zweite Quartal bestätigt. Nachdem die Motorola Inc, Schaumburg, am Vortag für die gleiche Berichtsperiode eine Umsatz- und Gewinnwarnung veröffentlicht hatte, befürchteten einige Marktteilnehmer, auch der Branchenprimus könne zum Midquarter-Update einen negativen Ausblick geben.

Die Aktie drehte nach anfänglichen Gewinnen allerdings mittlerweile ins Minus und notiert um 12.54 Uhr im Xetra-Handel bei 15,13 Euro, was ein Verlust von 0,5 Prozent zum Vortag bedeutet.

Das Ergebnis je Aktie wird im zweiten Quartal auf Pro-forma-Basis bei 0,13 Euro bis 0,16 Euro liegen, das ausgewiesene Ergebnis je Anteilsschein schätzt Nokia wie erwartet auf 0,12 Euro bis 0,15 Euro. Analysten haben das Pro-forma-Ergebnis bisher mit 0,14 Euro angesetzt. Für die Branche erwartet Nokia ein Absatzplus bei Handys am unteren Rand der zuvor genannten Spanne von vier bis zwölf Prozent.

Der Konzern wollte aber nicht ausschließen, dass die Verkäufe auch darunter liegen könnten. Nokia begründete dies mit der schwachen Konjunktur in Europa und den USA, den Folgen der Lungenkrankheit SARS auf die Verbraucherstimmung in Asien und negativen Wechselkurseffekten.

Trotz der Ankündigung des Konzerns, er werde auch im zweiten Quartal seinen Anteil am weltweiten Handymarkt weiter ausbauen, bezeichnete ein Analyst von Conventum die Umsatzseite des Midquarter-Updates als "etwas enttäuschend". Es sei offensichtlich nicht gelungen, die rückläufigen Absatzzahlen in Asien durch gestiegene Verkäufe in Europa und Asien auszugleichen, meinte er.

Zufrieden zeigten sich Marktbeobachter mit der Prognose für die Netzwerksparte. Der defizitäre Bereich wird nach Einschätzung von Nokia im zweiten Quartal operativ den Breakeven erreichen. Allerdings seien Sonderposten nicht eingerechnet, hieß es. Für die Netzsparte hatte Nokia bereits bei der Vorlage der Erstquartalszahlen für das laufende Quartal einen Restruktrurierungsaufwand von 350 bis 450 Mio. Euro angekündigt. Der Umsatz werde hingegen auf dem Niveau des Vorjahres oder bis zu fünf Prozent darunter liegen. Die Telekomanbieter zeigten sich bei Investitionen in ihre Netze weltweit weiterhin sehr zurückhaltend.

Der Ausblick für die Netzwerksparte sei "wie erwartet" ausgefallen, sagt Esa Nurkka, Analyst bei Conventum. Hingegen nannten Beobachter des Konzerns bei Sal. Oppenheim die Entwicklung der Netzsparte erfreulich. Hier könnten im dritten Quartal durchaus wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. (APA/vwd)