Frankfurt - Gerüchte über eine baldige Einigung auf einen Schuldenschnitt für Griechenland haben den DAX zum Monatsauftakt am Mittwoch auf ein Halbjahreshoch getrieben. Zusätzlich gestützt von gut aufgenommenen Wirtschaftsdaten aus China kletterte der Leitindex um 2,44 Prozent auf 6.616,64 Punkte. Den Jänner hatte das Kursbarometer mit einem Aufschlag von mehr als 9 Prozent beendet und damit den besten Jahresauftakt seit 15 Jahren hingelegt. Der MDAX stieg um 2,13 Prozent auf 10.128,66 Punkte, und der TecDAX gewann 1,61 Prozent auf 755,84 Punkte.

"Es gibt erneut Gerüchte, dass sich Griechenland mit privaten Gläubigern auf einen Schuldenschnitt geeinigt hat", sagte ein Börsianer. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg erfahren haben will, soll Banken eine Abschreibung von möglicherweise mehr als 70 Prozent mit einer Nachbesserung bei einer Konjunkturerholung des hoch verschuldeten Landes schmackhaft gemacht werden. Die Renditen von Staatsanleihen südeuropäischer Länder ließen daraufhin deutlich nach, was auch damit begründet wurde, dass sich Portugal problemlos kurzfristig refinanzieren konnte.

An der DAX-Spitze standen die Infineon-Aktien, die nach Zahlen um 5,63 Prozent auf 7,369 Euro kletterten. Der Halbleiterhersteller hatte im ersten Geschäftsquartal zwar weniger Geld verdient. Dennoch sieht Konzernchef Peter Bauer das Unternehmen weiter auf einem guten Weg. Zusätzlichen Schwung gab den Titeln eine Aufstockung des Kursziels durch die französischen Investmentbank Cheuvreux.

Die Fusion der NYSE Euronext mit der Deutschen Börse wurde indes wie erwartet von der EU-Kommission gestoppt. Die Papiere des Börsenbetreibers legten um 1,07 Prozent zu. Händler und Analysten hatten zuletzt teils die Vorzüge einer Eigenständigkeit betont. (APA)