James Gandolfini als friedfertiger General in "In the Loop".

Foto: Österreichisches Filmmuseum

Wenn Malcolm Tucker (Peter Capaldi), der Kommunikationschef des britischen Premiers, in Wut gerät - und das passiert sehr leicht -, dann tobt ein Orkan aus Flüchen über die Kollegenschaft. Tuckers Auszucker gehören definitiv zu den Höhepunkten in Armando Iannuccis ungemein komischem Spielfilmdebüt In the Loop, aber auch sonst ist der Umgangston darin ziemlich rau. Die Story aus den Hinterzimmern der Macht gerät durch eine unachtsame Bemerkung des Ministers für Entwicklung (Tom Hollander) ins Rollen, der angesichts der Krise im Nahen Osten davon spricht, dass "der Krieg unvorhersehbar" sei. Welche Bedeutung dieser Satz in der rhetorischen Aufrüstung zum Irakkrieg erhält, davon erzählt diese so scharfzüngige wie irrwitzige Politsatire: Falken wie Tauben der US-Verbündeten haben nur auf einen Sündenbock gewartet. Dem Schotten Iannucci, der schon die vielgepriesene TV-Serie The Thick of It kreiert hat, geht es gar nicht so sehr um politische Inhalte, als um Entscheidungsprozesse, die unter chaotischem Konkurrenzdruck ablaufen. (kam, DER STANDARD - Printausgabe, 31. Jänner 2012)