Moskau - Wegen Kälte bis zu minus 45 Grad haben Schüler in Sibirien am Montag schulfrei bekommen. Der Gasverbrauch im größten Land der Erde erreichte Rekordwerte, wie die Agentur Interfax berichtete. Am kältesten bewohnten Punkt der Erde im russischen Ort Oimjakon waren die Menschen noch gelassen, wie Verwaltungschef Wassili Mestnikow sagte. In der Nacht habe das Thermometer minus 54 Grad angezeigt. Die Bewohner der fernöstlichen russischen Teilrepublik Jakutien seien an solche Temperaturen gewohnt.

Tagsüber bewegten sich die Werte zwischen minus 30 und minus 45 Grad in Jakutien, hieß es. Auf der Straße seien die Jakuten mit dicken Pelzen unterwegs, und dreifach verglaste Fenster sollten die Wärme besser in den Wohnungen halten, sagte Mestnikow nach Angaben der Agentur Itar-Tass. Wo es zu kalt war, sei der Unterricht wie oft im Winter ausgefallen. Demnach erreichten die Temperaturen dort aber noch keine Rekordwerte. Es wurde noch größere Kälte erwartet.

Gasverbrauch: Zwei Milliarden Kubikmeter

Auch in der sibirischen Stadt Chanty-Mansijsk hatten Schüler bei minus 33 Grad keinen Unterricht. Mindestens bis zum 3. Februar müssen die Menschen laut Wetterprognose diese Temperaturen ertragen, die etwa 15 Grad unter dem für diese Jahreszeit üblichen Durchschnittswert lagen. Meteorologen zufolge liegt das Zentrum des Hochdruckgebiets im Norden von Westsibirien.

In Moskau wurden für Mittwoch minus 20 Grad vorhergesagt. Nachts liegen die Werte seit Tagen bei minus 22 Grad. Wegen des Frosts seit einigen Tagen sei der Gasverbrauch erstmals überhaupt auf zwei Milliarden Kubikmeter pro Tag gestiegen, meldete die Agentur Interfax nach Angaben von Energieunternehmen. Das sei so viel wie der Jahresverbrauch etwa von Bulgarien. Um den Bedarf zu decken, würden auch Gasspeicher angezapft. (APA)