Gegner des Balls der überwiegend schlagenden und deutschnationalen Burschenschaften kritisieren es seit Jahren als Vernetzungs-Event Rechtsextremer.

Scharfe Kritik übten die Gegner des WKR-Balls wiederholt daran, dass der Ball ausgerechnet am 27. Jänner - dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz - stattfindet.

Screenshot: AnonAustria

Im Vorfeld des umstrittenen WKR-Balls haben Aktivisten von Anonymous Austria die Webseite des Wiener Korporationsrings gehackt. Von der Webseite www.wkr.at wurde auf eine pastehtml-Seite weitergeleitet. Diese erstrahlte Freitagnachmittag in rot, ein Pony salutierte vor dem sowjetischen Hammer und Sichel (siehe Screenshot). Über dem Logo von Anonymous stand "Friendship is Magic". Im Hintergrund lief die Hymne der Sowjetunion.

Twitter

Auf Twitter wurde der Hack von Anonymous Austria mit dem Satz "Die Russen sind da" angekündigt. Auf der Webseite haben die Aktivisten Links zum Hashtag #OPBlitzkrieg und zu den Twitterprofilen AnonAustria und nazileaks.info hinterlassen.

www.wkr-ball.at down

Die offizielle Seite des Balls selbst, www.wkr-ball.at, war kurz nach 18 Uhr zeitweise nicht mehr erreichbar. Die Netzaktivisten legten den Webauftritt mit Denial-of-Service-Attacken lahm. Bei solchen Angriffen werden Server gezielt mit Anfragen bombardiert, bis diese wegen Überlastung nur noch langsam funktionieren oder ganz zusammenbrechen.

Umstrittener Ball

Der Wiener Korporationsring ist der Zusammenschluss der farbentragenden Wiener Hochschulkorporationen. Gegner der Veranstaltung bezeichnen den Burschenschafter-Ball als ein Event von Rechtsextremisten aller Couleur. Scharfe Kritik übten sie wiederholt daran, dass der Ball ausgerechnet am 27. Jänner – dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz – stattfindet. Der Ball findet 2012 jedoch zum letzten Mal in der Hofburg statt, nachdem die Betreibergesellschaft eine weitere Geschäftsbeziehung beendet hatte.

Proteste

Seit Jahren begleiten den Ball Proteste. Die FPÖ plant indes eine Anzeige gegen Gegner des Balls des Wiener Korporationsringes. Der Dritte Nationalratspräsident und Burschenschafter Graf sieht in Aufrufen zur Gegendemonstrationen den Tatbestand der Verhetzung erfüllt. Am Freitag verteidigten er sowie FPÖ-Obmann Strache nochmals die Veranstaltung, weder Rechtsextreme noch Antisemiten werde man dort antreffen. (APA/red)