Daniel Borer investierte sein Geld recht erfolgreich in die Möbelindustrie, die Fünf-Sterne-Hotellerie und in die junge Schweizer Airline Skywork.

Foto: Skywork

Wien - Wer dieser Tage Geld in eine Airline investiert, muss sehr viel Geld oder heilende Hände haben. Vielleicht hat Daniel Borer beides: Der Sohn aus der Rolex-Gründerdynastie gilt als einer der reichsten Berner, ist ausgebildeter Arzt - und investierte sein Geld bisher sehr erfolgreich in die Möbelindustrie, die Fünf-Sterne-Hotellerie und in die junge Schweizer Airline Skywork.

Skywork fliegt seit September 2011 einmal täglich von Bern nach Wien, ab dem Sommerflugplan dann 13-mal wöchentlich.

Zwischen 25 bis 27 Mio. Schweizer Franken (bis zu 22,4 Mio. Euro) hat der 46-Jährige bisher in die Airline investiert und seine Renditerwartungen liegen auch hier wie in seinen anderen Geschäftssparten zwischen sieben bis neun Prozent. 2013 muss der Breakeven erreicht werden, andernfalls wird die Linie "eingestellt oder reduziert".

Borer sieht im Airlinebusiness "gerade in der Krise Potenzial", wie er im Gespräch mit dem Standard sagte. Große Fluglinien zögen sich aus dem Markt zurück, weil die Mischung aus Regionalverkehr und Langstrecke nicht funktioniere. Borer, der auch Verwaltungsratspräsident von Skywork ist, sieht die Airlines als Nischenplayer, im Punkt-zu-Punkt-Verkehr oder künftig auch als Zubringer für andere Fluglinien. Nicht aber als Billig-Airline. Die Strecke Bern-Wien-Bern kostet ab 79 Franken bis zu 180 Franken, Ledersitze und angeblich ausgezeichnetes Catering und Service werden geboten.

"Die billige Tarifstatistik rechnet sich nicht mehr", der Kunde müsse bereit sein die Kosten auch zu bezahlen. Daherer erwiesen sich Codeshare-Vereinbarungen auch als "Todesstoß".

Ab Sommer 2012 fliegt Skywork mit sieben Fliegern (drei Dash 8, vier Dornier 328) zu 14 Destinationen in Westeuropa; Osteuropa soll folgen. Kein Thema ist hingegen ist die Langstrecke.

Vor gut fünf Jahren verkaufte die Familie ihre Uhrenfabrik an Geschäftspartner Rolex in Genf. Daniel Borer investierte sein Geld u. a. in den Möbelhersteller Dedon, der danach den weltweiten Durchbruch mit Outdoormöbeln im Rattandesign schaffte. Die Firma hat die Philippinen-Insel Siargao gekauft und eröffnet dort ein Resort. Die Hotelanlage wird eine "Barfußinsel" jedoch mit hohem, einem 5-Stern-Hotel vergleichbaren Standard. Borer ist zudem Hauptaktionär des Giardino in Ascona sowie eines Boutiquehotels in Minusio. Ein Hotelprojekt gibt es auch in St. Moritz. (Claudia Ruff, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 27.1.2012)