In der Türkei darf Tee noch einfach Tee - bzw. Chai - sein.

Foto: Tanja Paar

Allgegenwärtig ist er, der Chai in Istanbul. Ob im Großen Basar, der noblen Istiklal Straße oder irgendwo im Gassengewirr- ein schneller Tee, serviert im typischen Glas, geht immer.

Ganz anders bei uns - schon die Qual der Wahl bringt uns um den Verstand, die bemüht originelle Namensgebung trägt das ihrige bei: Geht es um "Innere Balance", "Gute Laune" oder einen "Schlaffreund"? Soll es ein "Atme Dich frei", ein "Magenfein" oder ein "Hol Dir Kraft" sein? Oder gar ein "Schlank und Fit"? Mögen die lieben Kinder lieber einen "Süßen Marillenkäfer" oder eine "Durstige Kräuterhexe"? Oder soll es ein bisserl anzüglich werden mit "French Kiss", "Kleine Sünde", "Hüttenzauber" oder "Heiße Liebe"?

Oder darf der Tee gar personalisiert und mit persönlicher Verpackung versehen werden á la "Ostertee für Emil"? All das muss nicht sein - gegen die Hektik des Alltags hilft vor allem eines: Abwarten und Tee trinken, egal wie er heißt. (Tanja Paar/derStandard.at/25.01.2012)