Eröffnung!

Wien bekommt wieder eine feministische Buchhandlung: "ChickLit" sperrt am Dienstag, 31. Jänner um 10 Uhr in der Kleeblattgasse auf. Es wird ein wenig zu trinken und zu essen und reichlich an Büchern zu kaufen geben.

Link: Buchhandlung ChickLit - Verein zur Förderung feministischer Projekte, Kleeblattgasse 7, 1010 Wien

Foto: Buchhandlung ChickLit

PUR. Leben macht schön

Frauenportraits, fotografiert von Edith Walzl, sind ab Donnerstag, 2. Feber, 19 Uhr (Vernissage) im ega:frauen im zentrum zu sehen: Frauen jeden Alters "pur" - weitgehend ungeschminkt, ohne Weichzeichner oder digitale Nachbearbeitung - fotografiert. 

Die Fotografin will so der Schönheit von Gesichtern, die das Leben gezeichnet hat, einen Rahmen geben. Die Technik der analogen Schwarz/Weiß Fotografie entspricht diesem intimen, meditativen Blick auf die Einzigartigkeit der Frau.

Im Rahmen der Ausstellung sind Pur-Portraits von u.a. Eva Rossmann, Barbara Prammer, Sandra Frauenberger, Eva Glawischnig, Uschi Fellner, Tini Kainrath zu sehen. Bis 28. Feber, Mo - Do 09.00 - 16.00 Uhr bei freiem Eintritt.

Links: Edith Walzl; ega:frauen im zentrum, Windmühlgasse 2, 1060 Wien

Foto: Edith Walzl

A Stückerl heile Welt?

Choreografin Doris Stelzers neue Arbeit "lasst uns träumen" ist aus der Auseinandersetzung, besser aus der Konfrontation mit dem Schlager entstanden. Welche Werte und Klischees werden dort verhandelt und was haben diese mit uns zu tun? Wie gelingt es, diese inhaltsleeren Zeichen so verführerisch zu setzen, dass das Publikum bereit ist, sie mit eigenen Inhalten zu füllen?

Das Ziel von "lasst uns träumen" ist nicht die Persiflage, sondern die Verdeutlichung der zu Grunde liegenden Muster mit den Mitteln der De-Konstruktion und Aneignung. Der Schlager als kommerzielles Massenphänomen, die Inszenierungsstrategien der vermeintlichen Empathie und der dazugehörige Fankult: Wer schunkelt warum mit? Und ist es wirklich "a Stückerl heile Welt?"

Am Freitag, 3. und Samstag, 4. Februar jeweils 20.30 Uhr, Tanzquartier Wien (Uraufführung).

Link: Doris Stelzer; Tanzquartier Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien

Foto: Bettina Frenzel

Käthe Leichter

Die Ausstellung zu Cornelia Mittendorfers Kunstprojekt "Ein Le(e.h.)rstuhl für Käthe Leichter" geht in die Verlängerung. Die Künstlerin schafft mit ihrer Lehrstuhl-Installation einen Raum, um über Käthe Leichters Arbeit heute nachzudenken.

Mittendorfer hat die Akteurinnen von Leichters legendärem, aber bisher noch nicht untersuchten Frauennetzwerk in einer über 5 Meter langen Arbeit aus soft materials aufgelistet. Im zur Ausstellung erscheinenden Katalog wird dieser gemeinsam mit der Historikerin Lichtenberger erarbeitete Index von 165 Frauen erstmals publiziert.

Noch bis 17. Feber, Mo - Fr 10.00 - 19.30 Uhr, zu sehen.

Ort: Bibliothek der Arbeiterkammer Wien, Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien

Foto: Cornelia Mittendorfer

Hall of Mirrors

Im Österreichischen Filmmuseum werden derzeit Filme aus dem Hollywood der 1950er gezeigt, die hinter die glamouröse Fassade der Traumfabrik auf individuelle emotionale Probleme blicken. Und damit auch ein Schlaglicht auf große, schwierig angelegte Frauenrollen werfen: Den gebrochenen Star Gloria Swanson im Film noir ("Sunset Boulevard"), den aufgehenden Stern Judy Garland im farbenprächtigen Musical ("A Star is Born") oder die gefangenen Schwestern im psychologischen Horrorfilm Bette Davis und Joan Crawford.

"Hall of Mirrors. Hollywood über Hollywood, 1950-62" ist bis 9. Feber zu sehen.

Links: Programm; Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstrasse 1, 1010 Wien

Foto: What Ever Happened to Baby Jane?/Österreichisches Filmmuseum

Fokus Blicke Faltungen

Fotoarbeiten von Eveline Rabold sind im KosmosTheater zu sehen. Im Zentrum ist der menschliche Körper in seinem Facettenreichtum aus Licht und Bewegung. Aus überraschenden Blickwinkeln betrachtet die Künstlerin Körperteile und Gesichter, fängt Flüchtiges aus Blicken und Bewegungen ein und zieht es wie eine transparente Folie über ihre großformatigen Arbeiten. Die emotionale Bestimmtheit des Blicks gerät zum Blickwinkel aus dem Körper in die Welt hinaus und von dieser in den Körper zurück.

Bis 25. Juni an Spieltagen ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn zu sehen. Eintritt frei.

Links: Eveline Rabold; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Eveline Rabold

Jede, die tanzen will, kann tanzen!

Die ARGE Dicke Weiber organisiert am 28. und 29. Jänner einen Schnupper-Workshop für zeitgenössischen Tanz. Alle dicken Frauen jeden Alters mit und ohne Bewegungserfahrung sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen und ihre Beweglichkeit zu erkunden, Tanzgrundformen zu lernen und miteinander die Freude am Tanzen zu entdecken. Keine Vorkenntnisse nötig!

Die ARGE Weiber ist eine feministische Initiative dicker Frauen gegen Gewichtsdiskriminierung und Schlankheitsterror - für Vielfalt und positive Selbstbilder: "Wir verstehen das Dicksein als Teil der körperlichen Vielfalt, an dem nichts verändert werden muss. Das heißt, es geht uns nicht darum abzunehmen, sondern allein um die Freude am Tanzen."

Mitzubringen sind bequeme Tanz- oder Sportbekleidung, ein Handtuch für die Dusche danach und eventuell eine Jause. Der Kostenbeitrag beläuft sich auf 40 bis 100 Euro, je nach Einkommen - wer sich den Betrag nicht leisten kann, ist trotzdem willkommen und überlegt sich vielleicht eine andere Form der Wertschätzung.

Leitung: Alexandra Grosz (Lehrerin für Afro Dance, Improvisation, Körperarbeit)

Termin: Samstag, 28. und Sonntag, 29.01., jeweils 14 - 19 Uhr im FZ - Autonomes FrauenLesbenMädchenZentrum, 1090 Wien, Währinger Straße 59 / Stiege 6 / 2. Stock

Verbindliche Anmeldung rasch unter E-Mail.

Link: ARGE Dicke Weiber

Foto: Flyer Arge Dicke Weiber

Entkörperung.Zwei.Null

Alfa, Betta, Gemma und Heidi bilden das rangdynamische Team einer Webagentur, die sich auf die Entwicklung virtueller Avatare spezialisiert hat. Die Produktion der virtuellen Identitäten läuft auf Hochtouren, die einzelnen Mitglieder hingegen schlittern in heftige Identitätskrisen: Der visionslose Agenturchef verfängt sich in selbstzerstörerischer Reflexion, seine Stellvertreterin hetzt der Profitmaximierung hinterher, der treue Mitarbeiter flieht aus der Orientierungslosigkeit ins Büro, das er nicht mehr verlässt, und die junge Kollegin begibt sich auf die Suche nach den letzten Resten Menschlichkeit. Als letzter Ausweg der Getriebenen ist nur mehr ein Neustart möglich, irgendwo anders, als jemand anderer.

Claudia Tondls preisgekröntes Stück ist im Neuen Jahr in einer Produktion von theater ångstrøm im KosmosTheater zu sehen: Eine groteske Komödie über die Arbeitswelt der New Economy, ein irrlichterndes Spiel mit den Identitätskrisen, Zwangsneurosen und Lebensskizzen unserer Zeit. Regie: Dora Schneider.

Termine bis 4. Feber, Mi - Sa jeweils 20:30 Uhr

Link: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Christian Weißenberger

Stärke, die, weiblich

Im Eisenstädter Landhaus ist ab Freitag die Installation von Eva Brunner-Szabo "Stärke, die, weiblich" zu sehen: Es geht um eine Entdeckungsreise in die Geschichte von 90 burgenländischen Frauen. 90 Boxen / Geschenke / Pakete gilt es zu erforschen.

Mit Beiträgen in Form von Videos, Performances, Bildern und Installationen burgenländischer Künstlerinnen wie Katharina Tiwald, Ulrike Truger, Christiane Dorner, Birgit Sauer, Iris Kern-Foster, Petra Ganglbauer, Jennifer Fetz, Fria Elfen, Liz King und Ulrike Truger wird diese Ausstellung zusätzlich ausgestaltet.

Landhaus Eisenstadt, Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt. Eintritt frei.

Foto: Ausstellung STÄRKE, DIE, WEIBLICH

Venus Was Her Name

Die amerikanische Ku¨nstlerin Kate Just entwickelt Collagen und gestrickte Objekte, die sie zu Rauminstallationen erweitert. Zentrale Fragestellung ist hierbei die weibliche Identita¨t im Erfahrungsraum zwischen Natur und Gesellschaft. In ihren Arbeiten zitiert sie historische Frauenbilder und recherchiert deren kulturelle Identita¨t.

Den feministischen Kontext ihrer Arbeiten leitet Kate Just ebenfalls aus historischen Begebenheiten ab, die in diesem Fall eng mit der Region Wachau verbunden sind. Für die Ausstellung "Venus Was Her Name" in der Factory der Kunsthalle Krems widmet sich die Ku¨nstlerin der Venus von Willendorf, einer Venusfigurine aus der ju¨ngeren Altsteinzeit, die mit ihrem Entstehungsjahr 25.000 Jahre vor Christus zu den a¨ltesten Zeugnissen der Frauendarstellung geho¨rt.

Zu sehen bis 4. Ma¨rz 2012.

Link: Factory der Kunsthalle Krems, Steiner Landstraße 3, 3500 Krems. O¨ffnungszeiten ta¨glich 10-18 Uhr (ab 7.11. ta¨glich 10-17 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Foto: Kunsthalle Krems/Kate Just, In my skin (Detail), 2011. Courtesy the artist and Daine Singer Gallery Melbourne, Australia

Feste. Kämpfe.

Im März 2011 hat sich der Frauentag in Österreich zum 100. Mal gejährt. Solchen Ereignissen, die mit ziviler Courage, gewaltlosem Widerstand, partizipativer Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit assoziiert werden, gebührt ein Platz im kollektiven Gedächtnis der Republik und nun auch im Frauenmuseum Hittisau, das die Ausstellung "Feste. Kämpfe." zeigt.

Fotos, Plakate, Transparente, Filmdokumente, Abzeichen und Zeitungsberichte dokumentieren anschaulich die sehr bewegte Geschichte des Frauentags in O¨sterreich. Das Konzept ist in drei Themeninseln gegliedert: "Gleichheit" widmet sich den verschiedenen Ursprungsgeschichten des Frauentages sowie den sozialistischen Frauentagen zwischen 1911 und 1933; "Frieden" befasst sich mit der inhaltlichen Konzentration der Frauentage auf den Topos Frieden; "Ko¨rper" behandelt das Aufkommen der 2. Frauenbewegung ab den 1970er-Jahren und autonomen Frauengruppen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Objekte zur Geschichte des Frauentags und der Frauenorganisationen in Vorarlberg. Darüber hinaus hat das Bregenzerwaldarchiv im Auftrag des Frauenmuseums Frauenorganisationen und Frauenpolitik im Bregenzerwald unter die Lupe genommen.

Feste. Kämpfe. ist bis 11. März 2012 zu sehen. O¨ffentliche Fu¨hrungen: 12. Februar, 17 Uhr / 8. Ma¨rz, 17 Uhr.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau
Do 15-20 Uhr, Fr 14-17 Uhr, Sa und So 10-12 und 14-17 Uhr

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

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Fotos: Vorarlberger Landesarchiv/Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung