560 PS sind kein Lercherlschas. Und wenn man will, kann man den Wagen so richtig scharfmachen. Natürlich kann man den M-Knopf drücken und den Wagen schlagartig auf Rasierklinge stellen.

Foto: Christian Fischer

Man kann aber auch Ebene für Ebene durchgehen und alles scharfstellen. Erst die Motorsteuerung, dann das Fahrwerk, dann die Lenkung, dann die Schaltung, dann sich selbst.

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Durchatmen, Konzentration sammeln, Kreuzzeichen machen, aus der Garage rollen, in Fahrt kommen. Die Kurven suchen, die Gerade ausbreiten. Die Kurven einsammeln, die Gerade enger machen.

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Schweiß abwischen, das Zittern in den Händen abstellen.

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Das Absurde an diesem Auto ist diese Gleichzeitigkeit von Wahnsinn und Normalität. 560 PS in einer Limousine und alle Möglichkeiten, die auch umzusetzen, sind natürlich exzentrisch.

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Dazu diese ganze Technik, der Feinschliff an den Einstellungsmöglichkeiten, die Abstufung von ganz arg über wild bis zu immer noch arg, die Ingenieurskunst, in die man hier eingeweiht, die Eigenverantwortung, die einem hier auferlegt wird. Und dann muss man noch Gas geben und lenken, Bremsen nicht vergessen.

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Die andere Realität: Der Wagen lässt sich rollen wie ein Limousine. Lautlos und elegant, komfortabel und - wenn man sich beherrschen kann - sogar sparsam.

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Immerhin ist hier auch die neue Bescheidenheit eingezogen: Statt eines mächtigen Zehnzylinders versehen jetzt schlanke acht Zylinder ihren Dienst im schnellen BMW.

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Ausschauen tut dieser Bolide ja nahezu bieder, ein flaches, fast nicht zu registrierendes Flügerl am Heck, ein jugendliches Blau, wenn einem das zu Gesicht steht, ein knapper Schriftzug: M5. Die meisten anderen auf der Straße haben keine Ahnung.

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Ein BMW eben. Die Kenner aber packen Trompeten und Transparente aus: Fanfaren und aufrichtiger Jubel.

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Das Spannende an dem Fahrzeug ist ja dieses Wolf-im-Schafpelz-Feeling, das untergründige Bewusstsein, jederzeit ganz fürchterlich den Berserker rauslassen zu können.

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Oder ihn auch wegzusperren. Das findet natürlich jenseits der Skala statt, auf der die Vernunftbegabung gemessen wird. Aber so sind wir eben. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/20.01.2012)

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