Die von Michail Margolin entwickelte Sportpistole gibt Fritz Lehners Multimedia-Roman um einen pensionierten Richter ihren Namen.

Foto: Fritz Lehner

"Wenn ich das Wort Fehlurteil höre, möchte ich schon zu einer dieser Pistolen greifen. Diese zehn Buchstaben sind zu meinem größten Feind geworden." Bei dem Ich-Erzähler, von dem dieses Zitat stammt, handelt es sich um einen Richter, der seine Laufbahn vorzeitig beenden musste. Die einst von einem blinden Russen erfundene Sportpistole, die er sich dann tatsächlich besorgt, um sich "zu schützen", gibt der Geschichte ihren Namen: "Margolin".

Unter diesem Titel präsentiert der österreichische Autor und Filmemacher Fritz Lehner ("Dorf an der Grenze", "Schöne Tage") seit vergangenem November einen Multimedia-Roman im Internet, der wöchentlich um eine neue Folge erweitert wird. Mit dem Text korrespondiert jeweils ein YouTube-Video, gefilmt ohne Schauspieler in atmosphärischem Schwarz-Weiß. Die Videoclips sind Lehners erste filmische Arbeiten seit zehn Jahren.

Video: Fritz Lehner mit freundlicher Genehmigung des Seifert-Verlags

Fortsetzungsgeschichten bzw. -romane haben bekanntlich eine lange Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert hineinreicht. Wie bei seinen Vorgängern bietet das Genre auch Lehner die Gelegenheit, Aktuelles wie den Tod von Liedermacher Ludwig Hirsch in seine Geschichte einzuflechten und mit Cliffhangern auf das weitere Geschehen neugierig zu machen. Im Herbst dieses Jahres soll "Margolin" in seiner vollständigen Form als Buch und DVD erscheinen, bis dahin heißt es auf auf der Website des Seifert Verlages: ... Fortsetzung folgt nächsten Donnerstag um 14:00 Uhr ... (red, derStandard.at, 24. Jänner 2012)