Dass sich der Start der Wiener S-Bahn verschoben hat und der Betrieb erst am 17. Jänner 1962 aufgenommen werden konnte, wurde hier schon berichtet. Im Bild ist der Bahnhof Wien-Meidling im Jahr 1965 zu sehen.
Zu Beginn fuhr die Schnellbahn von Stockerau bis nach Meidling und retour. Der Bahnhof Floridsdorf (im Bild) entwickelte sich zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt.
Die Station Südbahnhof zählte zu den modernsten. Bereits ab 1963 wurden dort versuchsweise Fernsehmonitore zur Zugabfertigung eingesetzt.
Weil sich die S-Bahn großer Beliebtheit erfreute, wurden kontinuierlich neue Haltestellen errichtet. So wurde 1971 die Station Rennweg eröffnet, die im Bild mit einer Garnitur der Preßburgerbahn (heutige S7) zu sehen ist. Übrigens wurden Liniennamen erst 1984 mit der Gründung des VOR (Verkehrsverbund Ost-Region) eingeführt.
1987 wurde das 25-jährige Jubiläum der Schnellbahn gefeiert. Im gleichen Jahr wurde auch die ehemalige Vorortelinie als S45 wieder in Betrieb genommen.
Durch den Bau des Kraftwerks Freudenau musste 1992 die Nordbahnbrücke um zweieinhalb Meter angehoben werden, damit die nötige Höhe für darunter durchfahrende Schiffe gewährleistet werden konnte.
In den 1990ern wurde der Bahnhof Floridsdorf wegen der U6-Erweiterung komplett umgebaut - 1996 wurde die S-Bahn-Station neu eröffnet.
Im gleichen Zeitraum wurde die Station Handelskai errichtet, die ebenfalls von S-Bahnen und der U6 angefahren wird - auf dem Foto ist der Verkehrsknotenpunkt im Jahr 2006 zu sehen.
Im Laufe der Jahrzehnte wurden das Netz ausgebaut und die Intervalle verkürzt. Heute umfasst das S-Bahn-System insgesamt 13 Linien auf 126 Schienenkilometern und mit 51 Stationen.
Einen detaillierten Überblick über die Geschichte der S-Bahn gibt es in jenen acht Bezirksmuseen, die an Schnellbahnstrecken liegen (2., 3., 4., 10., 12., 20., 22. und 23. Bezirk). So wird etwa in der Leopoldstadt das Thema Fahrpläne aufgearbeitet und in der Brigittenau alles rund um Gleisbau. (mob, derStandard.at, 20.1.2012)
Links zum Thema:
50 Jahre Schnellbahn Wien - Film von Otto Mörth und Gerhard Mokesch
Zukunftsvisionen für die Wiener S-Bahn
In eigener Sache:
Einen besonderen Dank möchten wir Franz Haas vom Bezirksmuseum Leopoldstadt aussprechen, der uns Fotos zur Verfügung gestellt hat.