Berta Karlik war Physikerin und die erste Professorin der Uni Wien.

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Wien - Die Universität Wien vergibt Anfang März im Rahmen eines Frauenförderprogramms erstmals drei Berta-Karlik-Professuren. Benannt nach der österreichischen Physikerin und ersten Professorin der Uni, sollen diese die zunehmende Zahl der Professorinnen weiter steigern. Gegen eine Vielzahl an Bewerberinnen konnten sich die Physikerin Paola Ayala, die Sprachwissenschafterin Brigitta Busch sowie die Molekularbiologin Verena Jantsch-Plunger durchsetzen, wie die Uni am Mittwoch mitteilte. Ob in den kommenden Jahren weitere Professuren realisiert werden können, hänge von der Budgetlage der nächsten Leistungsvereinbarungsperiode (2013-2015) ab.

2000 noch unter 10 Prozent

"Im Jahr 2000 lag der Anteil der Frauen an den Professuren noch unter zehn Prozent, heute liegt er bereits bei über 20 Prozent", so Uni-Wien-Rektor Heinz Engl zur Steigerung des Frauenanteils. Die auf drei Jahre befristeten Berta-Karlik-Professuren sollen die Chance "hoch qualifizierter Wissenschafterinnen" erhöhen, "später auf eine in- oder ausländische Professur berufen zu werden", wie es in der Aussendung hieß.

Die Physikerin Paola Ayala - seit 2009 an der Uni Wien und seit 2010 als Marie Curie Fellow der EU - erforscht Kohlenstoffnanostrukturen und ihre Anwendungen in Nanoelektronik, Nanophotonik und Biotechnologie. Verena Jantsch-Plunger ist Biochemikerin an den Max F. Perutz Laboratories der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien und habilitierte sich an der Uni Wien im Fach Genetik und Zellbiologie. Inhaltlicher Schwerpunkt ihrer Forschung ist die Verteilung der in Chromosomen gepackten Erbinformation während der Keimzellentwicklung (Meiose). Brigitta Busch ist Professorin für angewandte Sprachwissenschaft und Diskursanalyse und forscht derzeit über Zusammenhänge von Migration, Mehrsprachigkeit und traumatischem Erleben. (APA)