Sido (rechts) und B-Tight gegen Filesharer mit einer special guest appearance von Sidos Digital Manus III (aka Stinkefinger)

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Wer den Kinofilm "Blutzbrüdaz" der deutschen Rapper Sido und B-Tight über BitTorrent herunterlädt, wird eventuell von einem anderen Inhalt überrascht als erwartet. In einer Fake-Datei bricht der Film ab und die beiden Rapper wenden sich an den Zuseher, der beim Downloaden ertappt wurde.

"Wie im Puff"

Die Belehrung der Filesharer wird mit "Sag mal bist du bescheuert, Alter? Hast du uns beklaut jetzt oder wie, Alter!?" eingeleitet. Danach führen Sido und B-Tight in bester Berliner Schnauze aus, wieso Downloaden nicht korrekt sei. Immerhin seien daran viele Menschen beteiligt, die auch bezahlt werde müssten. Ins Kino zu sehen sei ja auch "wie im Puff, Alter. Du gehst hin, bezahlst, wirst unterhalten." Am Ende zeigt Sido dem Publikum den Mittelfinger.

Nach dem Ende der Standpauke läuft der Filme freilich nicht weiter, sondern die Anti-Download-Tirade wird als Loop weitergezeigt. Der Ausschnitt ist mittlerweile auch auf YouTube aufgetaucht. Hinter der Aktion steckt die Produktionsfirma Constantin Film aus München.

Nicht die üblichen Warnhinweise

Damit wollte die Firma etwas Neues ausprobieren anstelle der üblichen Warnhinweise. "Die sind alle ein bisschen dröge, außerdem weiß das eh schon jeder", sagte Filmvorstand Martin Moszkowicz am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Auf mehrere hundert Millionen Euro schätzt er den Schaden, der allein in Deutschland durch illegale Downloads von Filmen angerichtet wird – Geld, das der Branche für neue Produktionen fehlt. "Es geht vor allem darum, die Arbeit von Künstlern zu schützen. Wenn man im Netz alles umsonst verteilt, dann sind die alle arbeitslos und über kurz oder lang gibt es keine Filmindustrie mehr."

Schlechte Erfahrungen mit Bushido-Film

Constantin hat schon schlechte Erfahrungen gemacht, etwa bei "Zeiten ändern Dich" mit Bushido. Alleine auf einer Internet-Seite sei der Streifen mehr als neun Millionen Mal heruntergeladen worden, erklärte Moszkowicz. Ähnliches hatte er bei dem neuen Rapperfilm befürchtet, aber bisher wohl umsonst. "Bei "Blutzbrüdaz" ist das glücklicherweise bis jetzt noch nicht passiert." (red/APA)