Grafik: Samsung

Vor wenigen Tagen haben Intel, Samsung und die Linux Foundation ein erstes Entwicklungskit für das maßgeblich aus der MeeGo-"Konkursmasse" abstammende, mobile Linux Tizen veröffentlicht. Selbst mit einem flüchtigen Blick war dabei unübersehbar, das schon rein optisch gewisse Ähnlichkeiten zu Samsungs eigener Linux-Variante Bada zu erkennen sind. Wie sich nun zeigt, soll das Zusammenspiel zwischen Tizen und Bada aber künftig keineswegs nur auf solche Oberflächlichkeiten beschränkt bleiben.

Verschmolzen

Wie das US-Magazin Forbes berichtet, arbeitet Samsung derzeit bereits an der Verschmelzung von Bada und Tizen. Dabei beruft man sich auf ein Interview mit Tae-Jin Kang, immerhin "Senior Vice President" des "Contents Planning Team" bei Samsung. Ziel sei es Tizen Kompatibilität mit bestehenden Bada-Apps beizubringen, darüber hinaus will man aber auch die Softwareentwicklungstools und APIs zwischen den beiden Linux-Systemen soweit anpassen, dass sich Bada-EntwicklerInnen gleich bei Tizen zurecht finden - und umgekehrt.

Alternativen

Zumindest vorerst sollen aber beide Systeme parallel weiterentwickelt werden, so Kang. Die Idee sei Bada für schwächere Smartphones im niedrigpreisigen Segment zu verwenden, während Tizen als Alternative zu Windows Phone und Android angeboten werden soll. Dabei betont Kang aber auch, dass Tizen in absehbarer Zeit nicht zur Hauptplattform für Samsung wird, ähnlich wie bisher schon bei Bada seien jährlich 1-2 neue Smartphones mit dem Linux-System zu erwarten.

Hintergrund

Bada hat sich seit seiner Veröffentlichung zu einer Art Überraschungserfolg entwickelt. Kaum vermarktet waren immerhin rund zwei Prozent aller weltweit im Jahr 2011 verkauften Smartphones mit Bada ausgestattet - und damit mehr als mit Microsofts Windows Phone. (apo, derStandard.at, 15.01.12)