Washington - Der einflussreiche demokratische Senator Carl
Levin hat dem US-Geheimdienst CIA Täuschung der Öffentlichkeit in der
Frage der irakischen Massenvernichtungswaffen vorgeworfen. "Ich denke
es gibt Beweise, dass der CIA diese Informationen gefärbt und
ausgeschmückt hat", sagte Levin, der führende Demokrat im
Verteidigungsausschuss des Senats und Mitglied im
Geheimdienstausschuss am Montag gegenüber dem US-Sender CNN.
"Wir sind uns derzeit noch nicht über alle Fakten im Klaren. Aber
ich bin zuversichtlich: Es gibt entscheidende Beweise dass die
Geheimdienst-Information gefärbt wurde, um eine bestimmte Politik zu
unterstützen, nämlich jene der Regierung", sagte Levin. Es halte es
für "ziemlich wahrscheinlich", dass die US-Regierung den Besitz von
Massenvernichtungswaffen durch Saddam Hussein beweisen werde. Aber
darum gehe es nicht, sondern um den Umgang mit der Information durch
den CIA.
"Wenn die Existenz der Waffen nur eine Möglichkeit oder
Wahrscheinlichkeit war, hätte man uns das sagen müssen", sagte Levin.
Seiner Meinung nach habe es keine Gewissheit über die Existenz von
irakischen Massenvernichtungswaffen gegeben. Als Beispiel führte
Levin die Berichte über den Import von Aluminium-Röhren durch den
Irak an.
Berater von US-Präsident George W. Bush hatten behauptet, die
Röhren seien Teil eines irakischen Nuklear-Programms. Im CIA habe es
aber Berichte gegeben, dass die Röhren für einen zivilen Zweck
bestimmt waren. Innerhalb des Geheimdiensts sei eine Diskussion über
den tatsächlichen Zweck der Röhren geführt worden. "Wir müssen uns
auf die Geheimdienst-Informationen des CIA verlassen können",
forderte der Senator. (APA)