Ruhe vor dem Sturm
Vor dem achten Saisonlauf am Sonntag (Start: 19.00 Uhr MESZ/live ORF1) in Montreal gönnt sich Schumacher mit seiner Gattin Corinna einen neuntägigen Urlaub im wilden Nordamerika. "Es ist fast so etwas wie Normalzustand geworden, dass wir die Landschaft und die Ruhe genießen", teilte der Naturliebhaber auf seiner Homepage (www.michael-schumacher.de) mit. Nach der Ruhe soll dann der Sturm auf die WM-Spitze folgen. Vor dem Grand Prix auf dem Circuit Gilles Villeneuve führt der finnische McLaren-Mercedes-Rivale mit 48:44 Punkten vor dem Rheinländer. Schumacher ist optimistisch, beim Halbzeitrennen wieder die alte Hackordnung herstellen zu können.
Untrennbare Ehe
Während sich Schumacher dem ganzen Trubel um seine Vertragsverlängerung geschickt entzogen hat, herrscht in Italien ausgelassene Freude über die Langzeit-Ehe. "Schumi für immer im Ferrari", titelte der "Corriere della Sera", nachdem die Scuderia in einer dürren acht Zeilen langen Pressemitteilung die unerwartet frühzeitige Einigung mit ihrem Superstar, Teamchef Jean Todt und allen anderen Schlüsselfiguren bis 2006 bekannt gegeben hatte. "Die Piloten-Legende der Formel 1 und der stärkste Ferrari aller Zeiten gehen eine untrennbare Ehe ein", jubelte "La Gazzetta dello Sport".
100 Millionen Euro Gage
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kommentierte den Coup noch vor dem Kanada-Grand-Prix erfreut: "Wir sind glücklich, dass der motivierte und starke Schumacher weitere dreieinhalb Jahre für uns fährt." Dass der deutsche Muli-Millionär nun weitere Millionen scheffeln wird, löste in Italien keinen Neid aus. "Schumi ist sein Geld wert", urteilte "La Gazzetta dello Sport". Laut italienischen Zeitungsberichten soll Schumacher für die weiteren zwei Jahre von Ferrari 100 Millionen Euro kassieren, andere Quellen gehen von zusammen 70 Millionen aus.
"Traum-Mannschaft" bleibt zusammen
Die Tifosi honorieren, dass das Anfang der 90er Jahre in der Mittelmäßigkeit versunkene Traditionsteam vor allem dank Schumacher wieder zur Grand-Prix-Großmacht aufgestiegen ist. Für Rührung sorgte dessen erneutes Bekenntnis, Ferrari sei wie eine "zweite Familie" für ihn. Auch sein väterlicher Freund Todt, als Teamchef so etwas wie das Familienoberhaupt von Schumachers Zweit-Familie, freute sich über die Fortsetzung der Zusammenarbeit. "Dies ist eine Traum-Mannschaft. Ich bin stolz, sie führen zu dürfen", sagte der Franzose. Nur Rubens Barrichellos 2004 auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert. "Ein Signal dafür, dass dann Felipe Massa kommt", spekulierte die "Gazzetta", dass der junge Testpilot Schumachers künftiger Teamkollege werden dürfte.
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