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Jüdische Seidler beim Morgengebet bei der Siedlung Havat Gilat

Foto: APA/EPA/Wolberg
Jerusalem - Jüdische Siedler haben scharfen Widerstand gegen die Räumung illegal errichteter Außenposten im Westjordanland angekündigt. "Wir haben Tausende, sogar Zehntausende, die zum Kampf bereit sind", erklärte Siedlerführer Adi Minz.

Der Vorsitzende des Siedlerrats, Benzi Lieberman, warnte vor Gewalt und rief zu friedlichem Widerstand auf. Er kündigte ein Vorgehen "an drei Fronten" an: Die Siedler würden politisch Druck auf die Regierung machen, sie würden sich den israelischen Soldaten in den Weg stellen, die die Posten räumen wollen, und sie würden den Obersten Gerichtshof einschalten, erklärte Lieberman.

"Zermürbungskampf"

Vor Ort würden die Siedler mit einem "Zermürbungskampf" ihre Interessen verteidigen, sagte Liebermann. Für jeden geräumten Außenposten jüdischer Siedlungen würden zwei neue errichtet.

Unter scharfem Protest der Anrainer begannen israelische Soldaten am Montag mit der Räumung von Außenposten. Am Vorposten Amona versammelten sich spontan rund 100 Bewohner der nahe gelegenen Siedlung Ofra und blockierten die Straße. Amona bestand lediglich aus einem Wasserturm, der abtransportiert werden sollte. Die Protestierenden, darunter viele Kinder, hinderten die Armeefahrzeuge lange Zeit an der Abfahrt, indem sie Steine auf die Straße türmten und eine Menschenkette bildeten. Bei dem Außenposten Newe Erez Süd bei Ramallah gab es keinen Widerstand. Dort waren lediglich zwei leere Wohnwagen abzutransportieren. Der israelische Rundfunk berichtete von der Räumung von sieben weiteren unbewohnten Posten.

Nach dem Dreiergipfel mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas und US-Präsident George W. Bush hatte der israelische Regierungschef Ariel Sharon am Mittwoch eine Räumung illegaler Siedlerposten angekündigt. Nach Medienberichten sollen in den nächsten Tagen 15 meist leer stehende Außenposten geräumt werden.(APA/AP)