Bild nicht mehr verfügbar.

foto: archiv
Zwischen Gärten und Religion besteht seit jeher eine enge Verbindung, wenn sich auch heute nur noch Mosaiksteine des Garten Eden auf der Erde finden. Doch die Rückkehr zur biologischen Vielfalt, der Trend zur Nachhaltigkeit ist allerorten zu bemerken - ein Beispiel dafür ist die wachsende Besucherzahl bei der auf Sortenerhalt spezialisierten Arche Noah in Schiltern.

Dass ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit durchaus nichts Ab-straktes ist, soll nun mit einem "Tag der offenen Gärten" einer breiten Öffentlichkeit bewiesen werden: Am 15. Juni laden 14 Gartenanlagen in ganz Österreich zu Führungen, Vorträgen und "Nachhaltigkeit zum Anschauen".

Gartenkunst und Religion

Die Themen spannen den Bogen von "Buddhismus und Gartenkunst" (Japanischer Setagaya-Garten Wien) über "Göttliche Pflanzen" (Botanischer Garten Graz), die "Pflanzen der Bibel" (Botanischer Garten Wien), ein "Kräuterfestival" (Permakulturgarten St. Georgen/Kärnten), eine Spezialführung mit musikalischer Begleitung durch den Stiftspark Melk bis hin zu "Heilendem und Zauberhaftem aus dem Klostergarten" (Botanischer Garten Innsbruck).

Außerdem werden Führungen durch sonst nur eingeschränkt öffentlich zugängliche Anlagen, zum Beispiel die Orangerie des Konventgartens Klosterneuburg, angeboten. Der Eintritt zu fast allen Anlagen ist an diesem Tag kostenlos.

... zum Wohle des Menschen

Veranstaltet wird diese einzigartige, konzertierte Aktion im Zusammenhang mit dem Projekt "pilgrim - nachhaltigkeit & religion(en)", dessen Ziel es ist, den seit dem "Erdgipfel" von Rio 1992 intensiv geführten Diskurs über nachhaltige Entwicklung mit dem interreligiösen Dialog zu verknüpfen.

Denn es ist kein Zufall, dass gerade Klöster und Religionsgemeinschaften stets besonderen Wert auf nachhaltige Gartenkultur gelegt haben: Der Reichtum der Schöpfung soll bewahrt und zum Wohle des Menschen eingesetzt werden.

"pilgrim" wird seit 2002 von den Religionspädagogischen Instituten Österreichs zusammen mit respect - Institut für Integrativen Tourismus und Entwicklung und auf Initiative des Wissenschaftsministeriums durchgeführt. Die Projektpartner arbeiten an der Weiterentwicklung umweltethischer Konzepte, praktischen Projekten - etwa Schulgärten - und neuen interreligiösen Lernmöglichkeiten. (DER STANDARD, ALBUM, Printausgabe vom 7./8.6.2003)