Beispielsweise, so Franck, seien zwischen den Aufnahmen der Satellitenbilder, mit denen Powell beweisen wollte, dass die Iraker an einem Ort unmittelbar vor dem Eintreffen der Inspektoren geheime Dinge zur Seite geschafft hätten, in Wahrheit mehrere Wochen gelegen. "Was Powell sagte, hat schlichtweg nicht gestimmt", so der Waffeninspektor.
Satellitenbilder
Dass die amerikanische Regierung allen Ankündigungen zum Trotz bis heute keine Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden habe, wundere ihn "überhaupt nicht", meinte Franck. "Warum sollten sie erfolgreicher sein als wir? Die UNO-Spezialisten gehörten zu den Besten, die die Welt zu bieten hat - und wir haben auch nichts gefunden."
Bei den Waffeninspektoren habe sich die Überzeugung durchgesetzt, dass das meiste, was die Amerikaner über den Irak wussten, von Satellitenaufnahmen stammte. "Die haben schlichtweg am Schreibtisch gesessen und Satellitenbilder interpretiert", kritisierte Franck. Die amerikanischen Zahlen zum militärischen Potenzial des Irak seien "meistens falsch, immer zu hoch" gewesen.