Der Wiener ist ein skeptisches Wesen. Auch wenn man ihm etwas schenkt. Und so hingen die zwei Dutzend gewürzbeutelgroßen Plastiksackerln ein paar Tage recht unbeachtet an der unscheinbaren, "blinden" Auslagenscheibe des Durchgangs von der Mariahilfer Straße zur Hirschengasse

Foto: Thomas Rottenberg

Nur nach und nach kamen Passanten der auf die Scheibe geschriebenen, anonymen Einladung "For free" nach.

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Doch einmal "gepflückt", zauberten die Beutel auf fast jedes Gesicht ein Lächeln. Denn drin war nichts Nützliches. Nichts Brauchbares.

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Nichts von Wert oder wonach man suchen würde - sondern ein Zweiminuten-Bastel-Set: Sechs Zahnstocher, zwei Schaumstoffwürfel, eine Anleitung. Aber keine Erklärung zu Wieso & Weshalb.

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Der Standard aber suchte - und fand sie: "Mister Horse" ist ein Abschiedsgeschenk des Malers Thomas Mock. Der Künstler hatte hier sein Atelier gehabt - und zog vor wenigen Tagen aus: "Es gehört sich, ein Abschiedsgeschenk zu hinterlassen."

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Auch wenn die Beschenkten nichts vom Schenker wissen? "Das ist doch egal. Es freut mich, wenn sich andere freuen." (rott, DER STANDARD, Printausgabe, 5.1.2012)

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