Den Haag - Der wegen Kriegsverbrechen angeklagte frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic hat am Freitag im Untersuchungsgefängnis in Den Haag prominenten Besuch aus Moskau empfangen. Wie ein Sprecher des UNO-Tribunals bestätigte, war der Besucher Nikolai Ryschkow, von 1985 bis 1991 Vorsitzender des Ministerrats der damaligen Sowjetunion und heute Abgeordneter der Duma. Einzelheiten der Begegnung wurden nicht mitgeteilt. In Moskau leben derzeit die Frau von Milosevic, ihr Sohn Marko und Milosevics Bruder Borislav. Mira Markovic hat ihren Mann in vergangener Zeit nicht mehr in Den Haag aufgesucht. Die Behörden in Belgrad fahnden nach ihr, weil sie im Zusammenhang mit Morden im früheren Jugoslawien befragt werden soll. Ihr Sohn war noch nie bei seinem Vater zu Besuch, seitdem dieser im Jahr 2001 von Belgrad ausgeliefert worden war. Milosevic muss sich seit dem 12. Februar 2002 wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Kroatien und im Kosovo und wegen Völkermordes in Bosnien-Herzegowina verantworten.(APA/dpa)