Die neue 690 Duke steht in den Startlöchern.

Foto: KTM

Sie ist jetzt durch die geänderte Sitzposition langstreckentauglicher.

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KTM-typisch ist der Gitterrohrrahmen orange.

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Serienmäßig ist jetzt ABS an Bord – und eine Anti-Hopping-Kupplung.

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Die neue Duke stand schon auf den ersten Prüfständen – und es scheint, als wäre KTM mit der Angabe der Maximalleistung von 68 PS mehr als bescheiden.

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Im Zubehör gibts alles für die große Reise: Vom Koffersystem bis hin zum orangen Kaffeehäferl.

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Jetzt wird sich der Spitz in den Hintern beißen, dass ein paar plastische Chirurgen und Kieferorthopäden zu den Überstunden-Zetteln greifen werden. Der Spitz ist nicht nur ein ganz Großer beim österreichischen Film - und der Einzige, der zur Reißerischen Puppn sagen darf – er ist auch ein gestandener Mann. Vielfacher Irgendwas-Meister im Gewichtheben mit einem Gnack, dass meine Oberschenkel dagegen wie Zahnstocher wirken. Und er ist ein unverbesserlicher Kurvenräuber wie auch Fan des Einzylinders. Da war einmal eine KTM, die dem stahlharten Burschen das Wasser in die Augen treibt, wenn er nur an sie denkt. Natürlich hat er sie manierlich um die Erd ghaut. Ist dann jahrelang eine Transalp gefahren. Ist auch immer noch zufrieden damit, aber sein Traum war eine Einzylinder. Gerne orange, über 600 Kubikzentimeter und standfest genug, dass sie auch die große Tour mitmacht.

Viele Jahre hat der Spitz seiner Transe die Treue gehalten und wie eine Katze vorm Mausloch drauf gepasst, dass die Mattighofner endlich sein Motorrad bauen. Eine Nachfolgerin der kleinen Duke. Nach dem gleichen Konzept, nur eben weit besser. Heuer ist ihm der Geduldsfaden gerissen, und er hat sich eine Supermoto gekauft. Eh KTM. Aber nicht ganz das, was er wollte. Und jetzt? Genau, die neue kleine Duke ist da. Und sie kann alles, was der Spitz immer wollte.

Neue Sitzposition

Dabei ist die 690er Duke jetzt kein Facelüfterl der Vorgängerin, sondern ein vollkommen neues Bike. Und selbst das Lastenheft hat sich ein wenig geändert. Zur 690er Duke, die ja zwischen Nakedbike und Supermoto positioniert war, ist jetzt auch ein Schöpfer Touring dazugekommen. Die Mattighofner haben die Sitzposition so verändert, dass man jetzt nicht nach einer Stunde wie angeschossen vom Bock fällt. Man thront nicht mehr auf der Duke, man wird ein Teil von ihr.

In der Regel ist der stärkste Teil der neuen 690er Duke der Motor. Grad wenn der Spitz drauf sitzt, bin ich mir da nicht sicher – aber sonst zweifelsohne. Jetzt holt KTM 68 PS und 70 Newtonmeter aus dem nun wirklich 690 Kubikzentimeter großen Motor. Durch zwei Zündkerzen, die getrennt voneinander bedient werden, soll die Charakteristik des Einzylinders smoother sein, ohne die Vorteile des Einzylinders zu verlieren. Und wer sich vor wöchentlichen Serviceintervallen fürchtet, sei an dieser Stelle beruhigt: Alle 10.000 Kilometer bittet die kleine Duke um einen Gesundheitscheck.

ABS serienmäßig

Was der Gesundheit vieler Fahrer zuträglich sein wird: Die kleine Duke hat nun serienmäßig ABS. Das trifft ja demnächst jedes neue Motorrad in der EU. Nur KTM steht halt auch für Sport, und deshalb lässt sich die automatische Stotterbremse mit einem Knopfdruck ausschalten.

Die Konkurrenz konnte KTM in der Vergangenheit mit der 690er ja nicht ausschalten. Ganz im Gegenteil. Die Japaner sind den Mattighofnern mit ihren günstigen Mittelklasse-Bikes ordentlich in die Seite gefahren. Das Segment ist rasch gewachsen, gilt als Zukunftsmarkt, und sogar Ducati stellte eine kleine Hypermotard auf die Räder. Wer sich in der Nische befindet, steht leicht einmal mit dem Rücken zur Wand. Darum hat KTM die Duke jetzt für ein breiteres Publikum angelegt – Achtung, jetzt kommt es – und geht angeblich gewaltig mit dem Preis runter.

Kein Gabelbissen

Gespart wird dort, wo es leicht geht. Nicht alle Kollegen, die schon Gelegenheit hatten, die kleine Duke zu fahren, sind vom neuen Fahrwerk ganz begeistert. Von "ah, das passt genau" bis hin zu "na die Gabeln tat ich tauschen" reicht das Echo. Was sicher ist: Das Fahrwerk ist nicht mehr vollverstellbar.

Vollvorstellbar wird die 690er für den Herrn Spitz auf den zweiten Blick auch nicht sein. Denn die Sitzhöhe von 835 Millimeter macht den Hantelschwinger zur unwürdigen Ampel-Ballerina - weil sagen wir so: Der Spitz hebt mehr Gewicht als seine Gegner, aber nicht höher als alle anderen. Doch auf den dritten Blick passt es dann wieder, werter Herr Spitz, denn die KTM Duke 690 gibt es auf Wunsch auch schon ab Werk auf 800 Millimeter abgepolstert.