Wien - Im Juli 2003 will das Polizeianhaltezentrum Wien eine
"Offene Station" für weibliche Schubhäftlinge in Betrieb nehmen, wenn
das Innenministerium die nun vorliegenden Pläne der BPD Wien
genehmigt. "Für bis zu 18 Frauen werden sich im Frauentrakt tagsüber
die Zellentüren öffnen" zeigt sich der Geschäftsführer des Vereins
Menschenrechte Österreich, Günter Ecker, über diese Verbesserung der Haftbedingungen zufrieden: "Damit wird ein zentrales
Anliegen der Schubhaftbetreuung des Vereins Menschenrechte Österreich
umgesetzt!"
Ein Modellprojekt im PAZ Linz hat gezeigt, dass eine Offene
Station aufgrund der Bewegungsfreiheit im Stationsbereich und durch
das Angebot verschiedener Beschäftigungsmöglichkeiten bei
Schubhäftlingen zu einem Rückgang von Selbstverletzungen,
Hungerstreiks oder ähnlichen Krisensituationen führt.
Fortschritte:
die Besuchszeit konnte von wöchentlich 10,5 auf 20 Stunden verdoppelt werden
mit der Beschäftigung von rumänisch-, polnisch- und russisch-
sprachigen Betreuerinnen kann eine bessere Betreuung gewährleistet werden
es konnte ein spezielles Betreuungsangebot für Schubhäftlinge im
Hungerstreik entwickelt werden, das bis Oktober 2003 unter
Einbindung des Menschenrechtsbeirates erprobt wird. (red)