Aktiver Spurhalteassistent. Adaptiver Tempomat. Kollisionswarn- und -schutzsystem. Schaltpunktanzeige. Dieser Accord hat alles an Bord, was an sinnvollen Assistenzsystemen heute angeboten wird. Dazu einen exzellenten 180-PS-Diesel, der hinsichtlich Laufruhe, Akustik und abrufbarer Leistung keine Wünsche offenlässt.

Foto: Stockinger

Ganz ohne dabei beim Verbrauch über die Stränge zu schlagen, rund 7,5 Liter auf 100 Kilometer ergaben sich im wie immer ambitionierten STANDARD-Testprofil: Hondas Beitrag zur Mittelklasse liegt also auch in diesem immer wichtiger werdenden Punkt durchaus auf Trendkurs.

Foto: Stockinger

Warum dem Wagen in Österreich, in Europa dennoch kein Erfolg beschieden ist, liegt nicht an seinen Qualitäten. Es ist eher eine ungemütliche Gemengelage aus generell rückläufigem Absatz in dieser Fahrzeugklasse (von irgendwoher müssen all die SUV-Kunden ja kommen, etliche steigen außerdem auf in die prestigeträchtigere Premium-Mittelklasse), und der Umstand, dass Honda sich traditionell mehr um den Hauptmarkt USA kümmert als um die schwierige Alte Welt, macht die Sache auch nicht leichter.

Foto: Stockinger

Toyota geht es mit deren Klassenbeitrag, dem Avensis, nicht viel anders: In Europa schwer verkäuflich wegen enorm starker hier ansässiger Konkurrenz. Aus Japan hat es bisher überhaupt nur der Mazda6 geschafft, sich über die Jahrzehnte eine respektable Marktposition zu sichern.

Foto: Stockinger

Und zu allem Überdruss kommen jetzt auch noch die Koreaner, technisch inzwischen durchaus auf Augenhöhe, flotter designt und preislich attraktiver, man sehe sich nur deren neueste Beiträge, Hyundai i40 und Kia Optima, an.

Foto: Stockinger

Da Meckern nicht hilft, weil der Kunde entscheidet, widmen wir uns den nüchternen Fakten. Es ist unübersehbar, dass Honda mit dem Accord immer mehr auf Premium-Tuchfühlung geht.

Foto: Stockinger

Material- und Qualitätsanmutung sind eins a, es herrscht technoide Wohlfühl-Atmosphäre, vorn wie hinten sitzt man ausgesprochen bequem. Zum Schnäppchenpreis gibt's das alles aber nicht, der Basispreis für den Testwagen (2,2 i-DTEC Type S) ist recht selbstbewusst: 37.580 €.

Foto: Stockinger

In der Abstimmung von Fahrwerk, Lenkung und Handling setzt Honda auf eine Philosophie, die den Komfort betont, Sportlichkeit aber auch nicht ganz vernachlässigt, der Accord hat also die richtige Tonlage gefunden. Feine Limousine, gar keine Frage. Die sich mehr Erfolg verdienen würde. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/16.12.2011)

Foto: Stockinger

Link: Honda

Foto: Stockinger