Die "Harpune" soll in die Oberfläche des Kometen eindringen und Materialproben entnehmen.

Foto: NASA/Chris Meaney/Walt Feime

Washington - Die US-Raumfahrtbehörde NASA arbeitet an einer Art Harpune, um aus vorüber fliegenden Kometen Bodenproben zu gewinnen. Eine Sonde soll dabei an einen Kometen heranfliegen und "eine Harpune abschießen, um mit chirurgischer Präzision Proben aus spezifischen Punkten zu nehmen", beschrieb die NASA das geplante Vorgehen. Das Gerät basiert auf einer Idee der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA), doch fügte die NASA der Harpune eine Probenkammer hinzu.

Da Kometen normalerweise einen Durchmesser von wenigen Kilometern haben, ist ihre Schwerkraft zu gering, um mit einem Raumschiff auf ihnen zu landen. "Ein Raumschiff würde nicht eigentlich auf einem Kometen landen. Es müsste sich irgendwie, wahrscheinlich mit einer Harpune, daran festmachen", beschrieb der NASA-Kometenexperte Joseph Nuth. Daher sei die Idee aufgekommen, mit dieser Harpune zugleich Bodenproben zu nehmen. 

(Quelle: NASA/YouTube)

Rosetta auf dem Weg zu 67/P Churyumov-Gerasimenko

Mehrere NASA-Missionen, darunter die Mission Stardust 1999, haben bereits im Vorbeiflug Staub von Kometen eingesammelt. Nach Angaben des NASA-Ingenieurs Donald Wegel wissen die Forscher bisher wenig über die Konsistenz der Oberfläche von Kometen. Die ESA will 2014 die im März 2004 gestartete Sonde Rosetta zum 675 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Kometen 67/P Churyumov-Gerasimenko entsenden, um mit ähnlichen Harpunen einen Forschungsroboter an seiner Oberfläche zu befestigen. (APA, red)