Dabei hätte die US-Regierung zugesagt, die besten Geheimdienstinformationen weiterzugeben. "Wenn das das Beste war, und wir haben nichts gefunden - was war dann erst mit ihren restlichen Informationen?"
Zweifel an Kriegsgrund
Blix bezweifelt außerdem, dass irakische Massenvernichtungswaffen der Hauptgrund für den Irak-Krieg waren. Neben den "Sorgen um die Bio- und Chemiewaffen" hätten auf Seiten der USA und Großbritanniens noch "viele andere Motivationen" bestanden, sagte Blix in einem am Freitag ausgestrahlten Interview mit dem britischen Rundfunksender BBC.
"Da stellt man sich Fragen über die wirkliche Bedeutung der Waffen", fügte der schwedische Diplomat hinzu. Zugleich zeigte er sich enttäuscht über die Informationen der britischen und US-Geheimdienste, die seine Mission vor dem Krieg erhalten habe. In keinem der Fälle hätten seine Inspektoren eine Spur der gesuchten Waffen gefunden, betonte Blix.
Umstrittenes Geheimdienstdossier mehrmals nachgebessert
Premierminister Tony Blair und seine Vertrauten hätten ein umstrittenes Geheimdienstdossier über irakische Waffenprogramme vor der Veröffentlichung im September "sechs bis acht Mal" nachbessern lassen, berichtete die BBC unter Berufung auf einen nicht genannten Geheimdienstler. In der Endfassung hieß es, der Irak könne binnen 45 Minuten Bio- und Chemiewaffen einsetzen.