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Foto: APA/Guenter R. Artinger
Wien - Für den Pensionsexperten Bernd Marin wurde die Pensionsreform "bis zur absoluten Unkenntlichkeit verwässert". Das sagt Marin in der Freitag-Ausgabe des "Kurier". Der Erstentwurf sei "verpfuscht" gewesen. Und nun scheine, "dass rund zwei Drittel der ursprünglich geplanten Einsparungssumme wegfällt - langfristig werden es noch mehr sein". Kritik kommt auch vom Sozialrechtler Theodor Tomandl, von Alois Guger vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und dem Sozialwissenschafter Emmerich Talos.

Marin spricht von einer "Nachhaltigkeitslücke" - die Grundproblematik bei den Pensionen, weil die Lebenserwartung und damit die Dauer der Jahre in der Pension steigen, aber wegen der Bevölkerungsentwicklung immer weniger Beitragszahler nachkommen. "Die Pensionsreform von 1997 hat rund zehn bis zwölf Prozent der Nachhaltigkeitslücke geschlossen, ebenso die Reform aus dem Jahr 2000. Die jetzige Reform bringt in etwa so viel wie von 1997 und 2000 zusammen." Das bedeute aber, dass mit der jetzigen Reform langfristig sicher nicht das Auslangen gefunden werde.

Tomandl betont, er erkenne keine nachhaltige Reform. Sie sei zwar sozial ausgewogen, die Regierung habe aber letztlich gegenüber den Kritikern zu sehr nachgegeben. "Das bedeutet, dass wir nachjustieren müssen", so Tomandl.

Und Guger meint, man könne nicht von einer "Pensionssicherungsreform" sprechen. Denn es sei unklar, was auf die Unter-35-Jährigen zukomme. Die Regierung habe jedoch dafür geworben, dass mit der Reform die Pensionen für die nächste Generation gesichert würden.

Talos verlangt von der Regierung, "dass sie endlich die Katze aus dem Sack lässt, was die Reform für die Unter-35-Jährigen bedeutet". Sein Urteil: "Der Generationenkonflikt wird durch diese Reform nicht abgeschwächt. Die Regierung verstärkt ihn." (APA)