Blauäugigkeit bei Lizenzvergabe an Coast
Radsport
Radsport-Verband plant gravierende Änderungen
Ein "geschlossenes System" für 20 bis 22 Teams mit fixen Renneinsätzen soll größere Planungssicherheiten bringen
Coburg - Der internationale Radsport steht vor
gravierenden Veränderungen. Der Weltverband UCI plant ab 2005 ein
"geschlossenes System" für 20 bis 22 Top-Teams in 30 bis 50
europäischen Rennen zu schaffen. "Damit soll vor allem für Sponsoren,
aber auch für Rad-Teams und Veranstalter größere Planungssicherheit
erreicht werden", sagte am Donnerstag UCI-Präsident Hein Verbruggen
(Niederlande) vor dem Start der 3. Etappe der Deutschland-Tour in
Coburg. Der umstrittene Einlade-Modus der Tour de France, Wertungen
für die Weltrangliste und die zehn Weltcup-Rennen könnten dadurch ab
2005 der Vergangenheit angehören.
Coast-Fahrer, die an ihren früheren Arbeitgeber noch finanzielle
Forderungen haben, können mit Geld von der UCI rechnen. "Das von uns
immer noch einbehaltene Geld aus Bürgschaften könnte dazu verwendet
werden", erklärte am Donnerstag in Coburg UCI-Straßen-Koordinator
Alain Rumpf. Verbruggen gestand "eine gewisse Blauäugigkeit" bei der
Lizenzerteilung für die umstrittene Coast-Mannschaft zum Ende
vergangenen Jahres ein. Wegen Zahlungsschwierigkeiten wurde die
Mannschaft Jan Ullrichs von der UCI zwei Mal - im März und Mai -
gesperrt und nach UCI-Genehmigung vom italienischen Fahrrad-
Hersteller Bianchi übernommen.
(APA/dpa)