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Geste der Wiedergutmachung

Japan hat historische Bücher an Südkorea zurückgegeben, die es vor gut einem Jahrhundert während seiner Herrschaft über die koreanische Halbinsel an sich gerissen hatte. Die 1.200 Textsammlungen, darunter Dokumente des alten Chosun-Reiches (1392-1910), trafen am vergangenen Dienstag per Flugzeug aus Japan auf dem internationalen Flughafen Incheon bei Seoul an. Der Rückgabe der Bücher hatte Tokio im vergangenen Jahr zugestimmt, um die Beziehungen zu Südkorea zu verbessern. Darunter befindet sich ein großer Teil einer Dokumentensammlung, die in Schrift und Bild die Rituale und täglichen Formalitäten am Chosun-Hof beschreiben.

Foto: Lee Jin-man/AP/dapd

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Jahrtausende alte Markierungen

Vor kurzem haben israelische Archäologen bei Ausgrabungen am Rande der Jerusalemer Altstadt eine Entdeckung gemacht, die sie ratlos zurück ließ: Die Wissenschafter fanden mehrere bis zu fünf Zentimeter tiefe und etwa 50 Zentimeter große "V"-förmige Einkerbungen im Felsengrund, deren Bedeutung oder Zweck ihnen völlig schleierhaft ist. Die Archäologen legten die mysteriösen Markierungen in einem Komplex von Räumen im ältesten Teil der Stadt Davids in Ostjerusalem frei. Wer die Kerben vor rund 3.000 Jahren angelegt hat und aus welchem Grund, darüber haben die Forscher allenfalls vage Mutmaßungen. Einige sprechen von Strukturen mit kultischer Bedeutungen einer heidnischen Religion, andere halten es für möglich, dass die Kerben eine hölzerne Konstruktion gestützt hatten. "Diese Markierungen sind äußerst seltsam und sehr faszinierend. Ich habe so etwas noch nie gesehen", erklärte der Ausgrabungsleiter Eli Shukron.

Nach Angaben Shukrons existiert nur ein einziger Hinweis auf Markierungen ähnlicher Art: Zwischen 1909 und 1911 unternahm der britische Entdecker Montague Parker auf der Suche nach den verlorenen Schätzen des jüdischen Tempels eine Grabungsexpedition in einem antiken unterirdischen Kanal in der Nähe der aktuellen Fundstelle. Eine über hundert Jahre alte Karte der damals untersuchten Bereiche zeigt ebenfalls ein in den Fels geschlagenes "V". Mittlerweile haben die Archäologen bei ihrer Suche nach Antworten die Welt via Facebook um Mithilfe gebeten.

Foto: Sebastian Scheiner/AP/dapd

Glasfaser, die Atome zählt

Das Atominstitut der TU Wien ist derzeit die einzige Forschungseinrichtung weltweit, an der einzelne Atome kontrolliert an das Licht in ultradünnen Glasfasern angekoppelt werden können. Spezielle Lichtwellen werden so präpariert, dass sie schon auf eine kleine Anzahl von Atomen sensibel reagieren. Damit lassen sich hochempfindliche Detektoren bauen, mit denen man winzige Stoffmengen nachweisen kann. Die Glasfasern, die das Forscherteam um Arno Rauschenbeutel für seine Experimente verwendet, sind nur fünfhundert Millionstel eines Millimeters dick - und damit dünner als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts. "Die Lichtwelle passt also eigentlich nicht vollständig in die Glasfaser, sie reicht noch ein Stück aus der Glasfaser heraus", erklärt Rauschenbeutel. Genau darin liegt der große Vorteil: Die Lichtwelle registriert Atome, die sich außen in der Nähe der Glasfaser befinden.

Foto: TU Wien

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Laos stoppt Mekong-Staudamm

Laos setzt wegen befürchteter Umweltschäden ein 2,6 Milliarden Euro teures Staudammprojekt am Fluss Mekong aus. Regierungsvertreter der vier Anrainerstaaten Laos, Kambodscha, Thailand und Vietnam kamen überein, vor Baubeginn das Ergebnis einer Umweltverträglichkeitsstudie aus Japan abzuwarten, sagte der Chef der kambodschanischen Flussverwaltung. Der Bau des Xayaburi-Damms in Laos wird vor allem von thailändischen Bauunternehmen, Banken und Energieversorgern vorangetrieben. Kritiker befürchten, dass der Damm die Wanderung zahlreicher Fischarten unterbrechen könnte. Auch könnten fruchtbare Schlämme nicht mehr flussabwärts gelangen. Insgesamt sei die Lebensgrundlage von 60 Millionen Menschen in Gefahr.

Foto: APA/EPA/BARBARA WALTON

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Bettwanzen-Inzest

Bettwanzen sind eine Qual für Hotelgäste und Hoteleigentümer gleichermaßen. Ist die Unterkunft erst einmal verseucht, dann plagen sich die einen mit juckenden Bissen, die anderen fechten einen permanenten, schier aussichtslosen Kampf aus. Warum es so ungeheuer schwierig ist, die blutsaugenden Plagegeister wieder loszuwerden, haben nun US-Forscher in der genetischen Ausstattung der Insekten gefunden: Im Unterschied zu den meisten anderen Tierarten können sich Bettwanzen auch durch Inzucht vermehren, ohne über kurz oder lang beeinträchtigte Nachkommen zu erzeugen. Dies bedeutet, dass man ganz besonders gründlich vorgehen muss, um die Parasiten loszuwerden. Bleibt nur ein einziges Pärchen übrig, dann können deren Nachkommen theoretisch rasch wieder alle Betten in Beschlag nehmen.

Foto: Alex Brandon, File/AP/dapd

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Knapp an der Mondfinsternis vorbei

Der Blick auf die totale Mondfinsternis am späten Samstagnachmittag ist in Europa vielerorts getrübt gewesen. Auch in Österreich war das Himmelsschauspiel nur teilweise zu sehen. Der spektakulärste Teil, die vollständige Bedeckung des Erdtrabanten durch den Erdschatten, spielte sich überhaupt hinter dem Horizont ab. Das Ende der Totalität fiel auf 15.57 Uhr, der Mond ging aber in Wien erst um 15.58 Uhr auf. Das himmlische Schattenspiel war am Samstag u.a. über Asien, Europa, Australien und Nordamerika ohne dessen Nordostrand zu sehen. Die nächste von Österreich aus sichtbare partielle Mondfinsternis gibt es erst in der Nacht auf den 26. April 2013, die nächste totale Mondfinsternis am 28. September 2015.

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Foto: APA/EPA/BARBARA WALTON

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Ältester Hund der Welt

Der laut Guinness Buch der Rekorde älteste Hund der Welt ist im Alter von 26 Jahren und neun Monaten in Japan gestorben. Wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten, entspricht das einem stolzen Menschenalter von mehr als 120 Jahren. "Ich bin so traurig", zitierte die japanische Zeitung "Shimotsuke Shimbun" das Frauchen des Rüden, der auf den Namen Pusuke hörte. Pusuke habe ein langes, gesundes Leben geführt und sei am Montag friedlich gestorben, nur wenige Minuten, nachdem seine Besitzerin nach Hause kam, hieß es.

Foto: REUTERS/Kyodo

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Klimagipfel beschließt Fahrplan

Der UN-Klimagipfel hat sich nach einem teils chaotischen Verhandlungsmarathon auf einen Fahrplan für ein globales Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung verständigt. Erstmals wollen auch große Klimasünder wie die USA und China in einem Weltklimavertrag verbindliche Ziele zur Reduzierung ihrer Treibhausgas-Ausstöße akzeptieren. Mit der am Sonntag im südafrikanischen Durban erzielten Einigung setzte die EU einen Zeitplan durch, wonach das Abkommen bis 2015 erarbeitet werden und spätestens 2020 in Kraft zu treten soll. Umweltschützer zeigten sich allerdings enttäuscht und warnten vor Schlupflöchern. Der Gipfel war mit 14 Tagen die bisher längste Klimakonferenz.

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Foto: REUTERS/Shayne Robinson/Greenpeace

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Angriff auf Pearl Harbor

Am 7. Dezember wurde in den USA an den 70. Jahrestag des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor erinnert. Präsident Barack Obama gedachte der Opfer der Attacke auf den Marinestützpunkt auf Hawaii, die den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg besiegelte. In den Morgenstunden des 7. Dezember 1941 hatten japanische Kampfflugzeuge einen Überraschungsangriff auf die US-Pazifikflotte gestartet, die im Hafen von Pearl Harbor auf Hawaii vor Anker lag. In zwei Stunden wurden rund 20 Schiffe beschädigt oder versenkt, mehr als 2400 US-Bürger kamen ums Leben. Der US-Kongress erklärte dem mit Nazi-Deutschland verbündeten Japan einen Tag später den Krieg - worauf Deutschland den USA den Krieg erklärte. Im Bild die 1915 gebaute USS Arizona, eines der mächtigsten Schlachtschiffe seiner Zeit, kurz nach der Explosion der vorderen Munitionskammern.

Foto: REUTERS/Official U.S. Navy Photograph/National Archives collection

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Rekord-Zahlen bei Nashorn-Jagd

Mindestens 405 Nashörner (im Bild ein Spitzmaulnashorn bei einer Umsiedelungsaktion) sind in diesem Jahr in Südafrika von Wilderern erlegt worden. Damit ist laut dem Amt für Nationalparks die illegale Jagd auf einem Rekordhoch. Auch nach Einschätzung der Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) hat die Wilderei ein so erschreckendes Ausmaß wie in den 1970er Jahren erreicht. Die Tiere werden wegen ihrer Hörner getötet, denen vor allem in Südostasien Heilkraft zugeschrieben wird. Zurzeit gibt es in Südafrika nach offiziellen Angaben rund 18.800 Breitmaul- und 2.200 Spitzmaulnashörner.

Unterdessen ist in der vergangenen Woche bei einem dreisten Überfall auf ein Naturkundemuseum in Paris das Horn eines Rhinozeros' geraubt worden. Zwei Eindringlinge setzten das Wachpersonal mit Gas außer Gefecht, rissen das Gehörn im ersten Stock an sich und entkamen. Vor einem Monat war im Wiener Dorotheum ebenfalls ein Rhinozeros-Horn gestohlen worden.

Foto: Green Renaissance-World Wildlife Fund/AP/dapd

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Lichtecho

V838 Monocerotis (V838 Mon) im Sternbild Einhorn liegt in rund 20.000 Lichtjahren Entfernung und ist zumindest vorübergehend einer der größten bekannten Sterne überhaupt. Aufgefallen ist V838 Mon im Jänner 2002 durch einen ungewöhnlichen Helligkeitsausbruch, der zunächst mit einer Nova erklärt wurde. Ein weiterer Ausbruch einige Wochen später, der den Stern in wenigen Tagen zehntausend Mal heller als zuvor und somit heller als alle anderen Sterne der Milchstraße werden ließ, zeigte schließlich, dass es sich um ein anderes Phänomen handelte, dessen Ursache noch immer nicht eindeutig geklärt ist. Die Helligkeitsspitzen rühren nach Angaben von Astronomen von einem enormen Aufblähen des Sternes her, das ihn auf über 1.500 Sonnenradien anschwellen ließ. Was V838 Mon auszeichnet, ist sein sogenanntes Lichtecho, das das "Hubble"-Weltraumteleskop hier im Februar 2004 eingefangen hat: Das bei den Ausbrüchen des roten Stern augesandte Licht erleuchtete zeitlich verzögert die Gaswolken in seiner Umgebung.

Foto: REUTERS/ NASA, ESA, H. E. Bond (STScI)

Erstes Andocken einer kommerziellen Raumkapsel

Ein Jahr nachdem das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX als erste Privatfirma überhaupt eine Raumkapsel in den Orbit und wieder zurück zur Erde gebracht hat, steht mit der Mission COTS 2/3 die nächste Premiere an: Am 7. Februar 2012 will SpaceX seine "Dragon"-Kapsel mit einer Rakete vom Typ Falcon 9 in die Erdumlaufbahn schießen und vier Tage später an die Internationale Raumstation ISS andocken lassen. Das Projekt besteht eigentlich aus zwei getrennten Missionen, die nach längeren Verhandlungen mit der NASA nun im Rahmen eines einzigen Fluges absolviert werden: Bei COTS 2 soll die "Dragon"-Kapsel ein Annäherungsmanöver an die ISS durchführen, bei dem die Kommunikation zwischen Raumschiff und Station getestet wird. Die Mission COTS 3 besteht aus der Kopplung selbst. Im Bild wird die "Dragon"-Kapsel im Clean Room von SpaceX in Hawthorne (Los Angeles) von Technikern für einen Test in der Vakuumkammer vorbereitet.

Foto: Roger Gilbertson / SpaceX

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14 Bären gerettet

Tierschützer haben 14 teils verletzte Mondbären in Vietnam aus der Gefangenschaft befreit. Die Tiere wurden in einer Farm im Süden des Landes gehalten, wo ihnen in einem schmerzhaften Prozess Galle entzogen wurde, berichtete die Organisation Animals Asia Foundation (AAF). Bärengalle ist als Heilmittel in der traditionellen asiatischen Medizin begehrt, obwohl Ärzte die Wirkung bestreiten. Die Besitzer der Bärenfarm in der Provinz Binh Duong übergaben die Tiere nach eigenen Angaben freiwillig, nachdem sie über die Arbeit der Tierschützer im Fernsehen gehört hatten. "Ich liebe Bären", sagte einer von ihnen, Nguyen Ngoc Tien. "Ich rufe andere Farmen auf, die Tiere auch abzugeben." Die Bären werden jetzt in einer Tierschutzeinrichtung in der Nähe von Vietnam wieder aufgepäppelt. Nach AAF-Schätzungen werden in Asien mehr als 14.000 Mondbären wegen ihrer Galle in Farmen gehalten.

Foto: REUTERS/Animals Asia

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Hausmeisterin fand Silberschatz

Im Archiv der Staatlichen Bibliothek Passau ist ein Silberschatz entdeckt worden: Hausmeisterin Tanja Höls hat insgesamt 172 Münzen und Medaillen in einer unter Büchern verborgenen Schatulle im vierten Stock des Archivs in einem Magazinraum gefunden. Die Münzen stammen aus einem Zeitraum von den Römern bis zu Napoleon. Nach Schätzung von Bibliotheksleiter Markus Wennerhold liegt der Wert des Funds "im sechsstelligen Euro-Bereich". Vermutlich sei der Schatz in Zeiten der Säkularisation 1803 versteckt worden. Die Bibliothek geht zurück auf die Büchersammlung des 1612 gegründeten Passauer Jesuitenkollegs und ist damit eine der ältesten öffentlichen Büchersammlungen Deutschlands.

Foto: APA/EPA/ARMIN WEIGEL

Der am schnellsten rotierende Stern

Dem Very Large Telescope der ESO ist der - soweit bekannt - am schnellsten rotierende Stern ins Netz gegangen. Der extrem massereiche und helle junge Stern befindet sich in unserer Nachbargalaxie, der Großen Magellanschen Wolke, in einer Entfernung von etwa 160.000 Lichtjahren von der Erde. Astronomen gehen davon aus, dass der Stern eine bewegte Vergangenheit hat: Vermutlich befand er sich ursprünglich in einem Doppelsternsystem und wurde herausgeschleudert, als sein Partner als Supernova explodierte.

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Foto: NASA/ESA/Hubble

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Helfende Ratten

Ratten fühlen mit ihren gefangenen Freunden und helfen ihnen - sogar wenn sie selbst davon keinen Vorteil haben. Die Forscher von der Universität Chicago hielten Laborraten paarweise in Käfigen, so dass die Tiere sich aneinander gewöhnten. Anschließend sperrten sie eine der Ratten in einen durchsichtigen Behälter innerhalb eines größeren Test-Käfigs. Nach einigen Versuchen jedoch lernten die freien Ratten, die Gefängnis-Tür zu öffnen. Sie halfen ihren Gefährten hinaus, öffneten jedoch nie die Tür für Stoffmäuse oder andere Gegenstände.

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Foto: Science/AP/dapd

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Gletscher schmilzt in Rekordtempo

Der Gletscher Jorge Montt im Süden Chiles ist nach Erkenntnissen chilenischer Wissenschafter im vergangenen Jahr aufgrund der Erderwärmung so schnell geschrumpft wie nie zuvor. Die Gletschermasse sei 2010 um einen Kilometer zurückgegangen, heißt es in einer Untersuchung des chilenischen Zentrums für wissenschaftliche Studien (CECs), die am Mittwoch (Ortszeit) vorgestellt wurde. Zwar schrumpften der Studie zufolge fast alle Gletscher der Region Patagonien wegen der Erderwärmung, der Jorge Montt weist demnach aber die größten Oberflächenverluste in der südlichen Hemisphäre im Jahr 2010 auf.

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Foto: Centro de Estudios Cientificos/AP/dapd

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Plastikbälle gegen explodierende Tanks

Der Erfinder Thomas Stelzl spricht von einer bahnbrechend neuen Sicherheitstechnologie: Der Elektrotechnik-Consultant entwickelte den "Saveball", eine Kugel aus Spezialkunststoff und Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Die Bälle werden in einen Flüssig- oder Gastreibstofftank gefüllt und sollen dort das Zünden von explosionsfähigen Gasgemischen verhindern. Die Kugeln haben einen rund 30 Millimeter großen Durchmesser und sollen nach Angaben des Erfinders zum Teil erhebliche Vorteile gegenüber der Verwendung von Streckmetallnetzen oder Kunststoffschäumen bieten, die seit mehr als 40 Jahren zu diesem Zweck eingesetzt werden.

Foto: APA/Franz Wagner

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Spielkonsole für die ISS

Auf der Internationalen Raumstation ISS sollen bald schon Computerspiele Einzug halten. Die Spiele werden nicht nur als kurzweilige Freizeitgestaltung dienen, sondern sollen die Raumfahrer vor allem auch körperlich auf Vordermann bringen. Gegen Muskelabbau, Knochenschwund und den Verlust des Gleichgewichts- und Bewegungssinns kämpften Astronauten bislang mit Krafttraining und sportlichen Übungen, beispielsweise auf dem Laufband. Doch dies ist unzureichend, meinen Mediziner. Deshalb forschen Freiburger Wissenschafter gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, dem Raumfahrtunternehmen Astrium in Friedrichshafen am Bodensee sowie einem Videospiel- und Konsolenhersteller. Hier testet Georg Hettich, deutscher Olympiasieger der Nordischen Kombination von 2006, die neuartige Spielkonsole bei einem Parabelflug.

Foto: APA/EPA/ASTRIUM

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Mars-Gips in Echtfarben

Am 7. November schoss der Marsrover "Opportunity" mit seiner Panorama-Kamera (Pancam) diese Aufnahme einer Mineralien-Ader am westlichen Rand des Kraters Endeavour. Der Roboter untersuchte die etwa daumenbreite und 45 Zentimeter lange Ader, der die NASA-Wissenschafter den Namen "Homestake" gegeben haben, und entdeckte vor allem Kalzium und Schwefel; die Forscher nehmen daher an, dass es sich bei "Homestake" um eine Gips-Ader handelt, die entstand, als Wasser in einer Spalte Kalk und Schwefel aus vulkanischer Aktivität ablagerte. Diese Ansicht hier zeigt das Mineral und das umgebende Gestein annähernd in Echtfarben. Wäre ein menschlicher Raumfahrer vor Ort, dann würde er die Szenerie mit eigenen Augen vermutlich genau so wahrnehmen, erklärten die NASA-Wissenschafter vom "Opportunity"-Team.

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech/Cornell/ASU

Riesenasseln in Berlin

Die Tiefseeabteilung des Aquariums im Berliner Zoo ist um eine Gliedertier-Attraktion reicher: Anfang Dezember erhielt der Zoo aus Japan vier Tiefseeriesenasseln (Bathynomus giganteus). Die Tiere gleichen äußerlich jenen Asseln, denen man bei uns in Kellern und Gärten begegnet. In der Tiefsee allerdings erreicht diese verwandte Asselart eine Größe von 45 Zentimeter und ein Gewicht von 1,7 Kilogramm. Tiefseeriesenasseln findet man im Atlantischen und Pazifischen Ozean in 150 bis 2.000 Meter Tiefe auf sandigem und schlammigen Bodengrund. Die Asseln sind hellbraun gefärbt und haben im Gegensatz zu ihren an Land lebenden Verwandten enorm vergrößerte Augen, um trotz des sehr schwachen Lichts in der Tiefsee ausreichend sehen zu können. Die Gliedertiere sind Allesfresser und ernähren sich hauptsächlich von toten Walen, Fischen und Kraken, aber auch auf sich sehr langsam bewegende Meerestiere wird Jagd gemacht. (red)

Foto: Zoo-Aquarium Berlin