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Zerstörungen nach dem israelischen Angriff.

Foto: Reuters/Mustafa

Gaza - Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind am Freitag zwei Palästinenser getötet worden. Nach Angaben von Rettungskräften wurden bei dem Angriff zudem zwölf Zivilisten verletzt, darunter überwiegend Kinder. Die israelische Armee bedauerte, dass bei dem Angriff Zivilisten getroffen wurden, der sich eigentlich gegen ein Ausbildungslager der radikalislamischen Hamas gerichtet habe.

Wie die Rettungskräfte mitteilten, starb ein 37-jähriger Familienvater in den Trümmern seines eingestürzten Hauses. Sein zwölfjähriger Sohn erlag demnach im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Frau des Mannes und ihre Tochter sowie sieben weitere Kinder und drei Erwachsene seien außerdem verletzt worden. Auch mehrere angrenzende Wohnhäuser wurden beschädigt, wie die Rettungskräfte mitteilten.

"Zentren terroristischer Aktivitäten"

Eine Sprecherin der israelischen Armee bestätigte, dass es zwei Angriffe auf "Zentren terroristischer Aktivitäten" gegeben habe. Der Angriff richtete sich demnach gegen ein Ausbildungslager der Essedin-el-Kassam-Brigaden östlich von Gaza-Stadt, doch wurde bei dem Einsatz auch das angrenzende Wohnhaus zerstört.

Die Armee-Sprecherin bedauerte, dass Zivilisten bei dem Angriff zu Schaden gekommen waren. Durch in unmittelbarer Nähe gelagerte Raketen sei es zu zusätzlichen Explosionen gekommen, erklärte sie. Die Armee warf der Hamas vor, absichtlich in von Zivilisten bewohnten Gebieten zu agieren, um die Menschen als Schutzschilde für ihre Aktivitäten zu benutzen.

Vergeltung für die Vergeltung der Vergeltung

Als Reaktion auf den Luftangriff feuerten Aktivisten in Gaza zwölf Raketen auf israelisches Gebiet ab, wie die israelische Armee erklärte. Die Raketen richteten demnach keinen Schaden an.

Der Armee-Sprecherin zufolge handelte es sich bei dem Luftangriff um Vergeltungsschläge für mehrere Raketenangriffe am Donnerstagabend, zu denen sich die Al-Aksa-Brigaden der Fatah bekannten. Diese waren wiederum als Vergeltung für einen israelischen Luftangriff gedacht, bei dem am Donnerstag nach israelischen Angriffen zwei Mitglieder militanter Gruppen "gezielt" getötet worden waren. Nach Angaben der im Gazastreifen regierenden Hamas handelte es sich um ein Mitglied der El-Aksa-Brigaden und ein Mitglied der Essedin-el-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas.

Unterdessen wurden bei Protesten in Ramallah im Westjordanland vier Menschen von israelischen Sicherheitskräften verletzt. Ein 28-jähriger Palästinenser wurde nach Angaben eines israelischen Menschenrechtlers aus kurzer Entfernung von einer Tränengassalve im Gesicht getroffen. Er sollte noch am Abend operiert werden. Drei weitere Palästinenser erlitten demnach leichte Verletzungen durch Gummigeschoße, ein Demonstrant wurde festgenommen. (APA)